Bezirksüberblick Wien-Wahl

Verkehrschaos in Währing – das fordern die Parteien

In Währing fuhren die Grünen eines ihrer besten Ergebnisse 2020 ein, sie landeten mit weitem Abstand auf Platz eins. Dahinter kam die ÖVP.
Wien Heute
07.04.2025, 15:18

Ganze 38,70 Prozent konnten die Grünen bei der Wien-Wahl im Jahr 2020 holen. Dahinter landete die ÖVP, hatte jedoch über zehn Prozent weniger Stimmen. Mit 17,86 Prozent belegte die SPÖ Platz drei, dahinter die NEOS mit 8,07 Prozent. Die FPÖ sammelte mit 2,74 Prozent am wenigsten Stimmen bei den 51.500 Einwohnern des 6,28 Quadratkilometer großen Bezirkes.

Hitzeinseln und Jugend – das fordert die SPÖ

Marcus Altmann ist der Spitzenkandidat der SPÖ Währing. Folgende Probleme sieht er in seinem Bezirk:

Marcus Altmann kandidiert als Spitzenkandidat für die SPÖ Währing.
Philipp Mairhofer

➤ Entschärfung von Hitzeinseln: Durch schattige, konsumfreie Aufenthaltsbereiche, wie zum Beispiel am Kutschkermark soll es wortwörtlich zu einem angenehmeren Klima im Bezirk kommen.

➤Familien und Jugend: Hier geht es der SPÖ vor allem um die Familien und Jugendliche. Es wurden in den vergangenen Jahren bereits kostenlose Outdoorf-Fitnessgeräte im Währinger Park installiert.

➤Neugestaltung: Zusätzliche Outdoor-Fitnessgeräte, die Schaffung einer Hundezone am Währinger Gürtel und die Erweiterung der Kassenarztstellen sollen den Bezirk angenehmer machen.

Bürgerbeteiligung und Bildung – das fordert die ÖVP

Spitzenkandidat Oliver Möllner ist 36 Jahre alt, besonders wichtig sind ihm die Themen Mobilität, Bildung und Bürgerbeteiligung. Auch die Währinger Wirtschaft und die Nahversorgung sind große Themen für ihn.

Oliver Müllner ist der Spitzenkandidat der ÖVP Währing.
Paul Gruber

➤Bürgerbeteiligung: Die ÖVP Währing bemängelt vor allem die Möglichkeit für Bürger, sich an Entscheidungen rund um den Bezirk zu beteiligen. Um hier Abhilfe zu schaffen, fordert die ÖVP 
verpflichtende Bürgerversammlungen für die Bezirksvorstehung. Bei zentralen Projekten solle es ehrliche und ergebnisoffene Beteiligungsprozesse geben. Auch die Einführung eines Bürgerbudgets mit Direkteinbindung wünscht sich die ÖVP.

➤Mobilität: So wie das Thema Mobilität in der Vergangenheit gehandhabt wurde, soll es laut der ÖVP nicht weitergehen. Es seien zahlreiche Stellplätze wegen Sperren weggefallen. Der öffentliche Verkehr solle in Zukunft ausgebaut werden, und wichtige Querverbindungen fehlen im Bezirk. Daran solle gearbeitet werden. Bei Projektumsetzungen soll es eine Gewährleistung für die Wahlfreiheit von zu Fuß gehen, Öffis, Rad fahren oder Auto geben. Radwege soll es auf Hauptverkehrsadern keine mehr geben. Stattdessen fordert die ÖVP eine Verbesserung der Intervalle des öffentlichen Verkehrs. Bei zentralen Mobilitätsprojekten soll sich die Bevölkerung beteiligen können.

➤Bildung: Auch die Situation rund um die Bildungseinrichtungen im Bezirk kritisiert die ÖVP. Es würden Kindergartenplätze fehlen, auch die Volksschulen und Mittelschulen seien in keinem guten Zustand. Um für eine Verbesserung zu sorgen, fordert die ÖVP 150 neue Kindergartenplätze und zwei neue Standorte. Auch die Nachmittagsbetreuung soll ausgebaut und Schulen saniert werden. Im Bezug auf den Schulweg soll für Sicherheit gesorgt werden, zusätzlich soll eine neue Sporthalle in Währing gebaut werden.

Verkehr und Aufenthaltsqualität – das fordern die Grünen

Bezirksvorsteherin Silvia Nossek ist 60 Jahre alt, seit 2015 ist sie Bezirksvorsteherin von Währing. Folgendes möchte sie im Bezirk verändern:

Silvia Nossek kandidiert als Spitzenkandidatin für die Grünen in Währing.
Die Grünen Wien

➤Aufenthaltsqualität: Wenig Grün und Aufenthaltsqualität in dicht verbauten Gründerzeitvierteln stellen Probleme für die Grünen dar. Als Lösung möchten sie jede Gelegenheit nutzen, Bäume zu pflanzen. So soll man auch an heißen Tagen angenehm draußen sein können.

Autoverkehr: Hier sorgt die Geschwindigkeit der Autofahrer für Unmut, diese seien oftmals zu schnell unterwegs. Durch Fahrbahnanhebungen, Gehsteigvorziehungen und neue Schutzwege soll das zu Fuß gehen sicherer gemacht werden. Auch Kinder und ältere Menschen sollen so ohne Probleme in der Stadt unterwegs sein können.

➤ Parksituation: Ebenfalls kritisieren die Grünen das Parkverhalten im Bezirk. Schlecht geparkte Autos würden immer wieder Straßenbahnen behindern. Als Lösung analysieren die Grünen gemeinsam mit den Wiener Linien jährlich die "Blockade-Statistik" und setzen entsprechende Maßnahmen.

Parken und Verkehr – das fordert die FPÖ

Spitzenkandidat für die FPÖ Währing ist Udo Guggenbichler. Diese Herausforderungen möchte er in seinem Bezirk angehen:

Udo Guggenbichler tritt für die FPÖ Währing als Spitzenkandidat an.
FPÖ Wien

➤Sicherheit für Fußgänger: Hier fordert die FPÖ Schutzmaßnahmen vor "rücksichtslosen Radfahrern", als Beispiel für einen Ort, an dem das nötig sei, nennt sie den Kutschkermarkt.  Auch Radfahranlagen und Fahrradständer sind Teil der Forderungen.

➤Anrainerparken: Um die innerstädtische Verkehrssituation zu entlasten, fordert die FPÖ die konsequente Umsetzung von Anrainerparken.

➤Verkehrspolitik: Hier wünscht sich die FPÖ einen Stopp der "autofeindlichen Maßnahmen"  und der "gefährlichen Eingriffe in den öffentlichen Raum". Als Beispiel wird die Erweiterung des Kutschkermarkts genannt.

Leerstand und Sauberkeit – das fordern die NEOS

Spitzenkandidat Johannes Mühlbacher ist in Währing geboren und aufgewachsen. Als Sprengelverantwortlicher für das Gebiet rund um den Bischof-Faber-Platz, kam er 2015 zu NEOS. Ein Beispiel für seine Projekte ist der Kutschkermarkt, der auf seine Initiative hin verbunden und erweitert wurde. Seit 2020 ist er Bezirksrat und seit 2021 auch Klubvorsitzender der NEOS in Währing. Die kommenden fünf Jahren will er nutzen, die Schulwege sicherer und die Schulvorplätze einladender zu gestalten.

Für die NEOS Währing tritt Johannes Mühlenbacher als Spitzenkandidat an.
NEOS Wien

➤Schulvorplätze: Aufgrund der zahlreichen Bildungsstandorte, die es im Bezirk gibt, fordern die NEOS sichere Schulwege sowie neu gestaltete Schulvorplätze. Besonders soll es zu einer Verbesserung und Vergrößerung der Schulvorplätze in der Anastasius-Grün-Gasse, der Cottagegasse und der Michaelerstraße kommen.

➤Leerstand: Leere Geschäftslokale würden laut der NEOS die Attraktivität des Bezirks mindern und die Straßen ungenutzt wirken lassen. Auch die Nahversorgung würde daran leiden, wichtige Treffpunkte innerhalb der Grätzl würden wegfallen. Um dem entgegenzuwirken, möchten die NEOS Maßnahmen zur Standortbelebung setzen, um die Geschäftsstraßen aufzuwerten. Besonders wolle man sich auf die Aufwertung der Währinger Straße, des Aumannplatzes und der Gentzgasse konzentrieren.

➤Sauberkeit auf öffentlichen Plätzen: Die Verschmutzung öffentlicher Plätze durch Taubenfütterungen ist für die NEOS ein Dauerthema im Bezirk. "Viele Währingerinnen und Währinger haben sich darüber bereits bei uns beschwert", heißt es. Nun wollen die NEOS eine nachhaltige Lösung für dieses Thema finden und künftige Konflikte vermeiden. Mit ihrem Antrag für einen Taubenschlag haben sie im Dezember eine erste Lösung vorgeschlagen.

➤Ausbau individuell angepasster ÖV-Angebote für Schafberg und Pötzleinsdorf: Insbesondere in Teilen Außerwährings, wie Gersthof und Pötzleinsdorf möchten die NEOS den Verkehr ausbauen. Gerade in weniger dicht besiedelten Gebieten sollen bedarfsorientierte Shuttles oder Rufbusse hierfür eine Lösung bieten.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 08.04.2025, 16:08, 07.04.2025, 15:18
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