Bezirksüberblick Wien-Wahl

Floridsdorf – Franz-Jonas Platz noch immer Problemzone

Gegen die SPÖ hatten die anderen Parteien bei der Wien-Wahl 2020 keine Chance, sie lag meilenweit vorne. Das planen sie nun für die kommende Wahl.
Wien Heute
07.04.2025, 15:19

Ganze 44 Prozent konnte die SPÖ in Floridsdorf holen. Die Volkspartei landete mit weitem Abstand (18,11 Prozent) auf Platz zwei. Grüne und FPÖ waren bei den 186.233 Einwohnern in dem 44,52 Quadratkilometer großen Bezirk beinahe gleich auf, die FPÖ holte sich mit 9,64 Prozent Platz drei, während die Grünen mit 9,19 Prozent den vierten Platz belegten. Die NEOS holten 4,65 Prozent und waren somit Platz fünf.

Bildung und Nahversorger – das fordert die SPÖ

Spitzenkandidat für die SPÖ Floridsdorf ist Georg Papai. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, die Aufenthaltsqualität, Infrastruktur, Grünraumversorgung und Sicherheit für Floridsdorf weiterzuentwickeln. Folgende Herausforderungen sieht er in seinem Bezirk:

Georg Papai tritt für die SPÖ Floridsdorf als Spitzenkandidat an.
Markus Sibwara

➤Franz-Jonas-Platz:  Die SPÖ findet, dass der Franz-Jonas-Platz nicht mehr dem heutigen Stand der Zeit entspreche. Durch das Alkoholverbot sei das Sicherheitsgefühl bereits wieder gestiegen. Mithilfe einer Bürgerbeteiligungsinitiative sollen nun Ideen für eine bauliche Umgestaltung des Platzes gesammelt werden.

➤Schlingermarkt: Der ehemals als "totgesagt" geltende letzte Markt Transdanubiens habe in der letzten Zeit eine Wiederbelebung erfahren, in Zukunft soll an weiteren Maßnahmen gearbeitet werden. So soll es zu einer umfassenden Entsiegelung, Begrünung und Beschattung kommen. Durch Feste und Veranstaltungen soll der Schlingermarkt belebt werden.

➤Bildungsangebote: Das starke Bevölkerungswachstum im Bezirk hat die Kapazitäten der Floridsdorfer Schulen vor große Herausforderungen gestellt, wie die SPÖ angibt. Geholfen wird hier durch das rasche Schaffen von Schulraum, als Beispiel werden Mobilklassen genannt.

Sicherheit und Ortsbild – das fordert die ÖVP

Spitzenkandidat Leonhard Wassiq ist mit 35 Jahren der jüngste Spitzenkandidat im Bezirk. Seit über zehn Jahren engagiert er sich in der Bezirkspolitik, folgende Herausforderungen sieht er in seinem Bezirk.

Leonhard Wassiq tritt für die ÖVP Floridsdorf als Spitzenkandidat an.
ÖVP Wien

➤Sicherheit: Sozial- und Sicherheitsprobleme rund um den Franz-Jonas-Platz stellen laut der ÖVP noch immer ein Problem dar. Auch zunehmender Alkoholkonsum vor dem Bezirksamt, Unsicherheitszonen in der Großfeldsiedlung, Marco-Polo-Siedlung, Harnreitergasse und Mitterhofersiedlung stellen Herausforderungen im Bezirk dar.

➤Infrastruktur und Verkehr: Die ÖVP ortet viele Probleme bei der Infrastruktur in Floridsdorf. Der starke Zuzug belaste vor allem die Öffis, deren Angebot unzureichend sei, auch die Schulen seien überlastet. Besonders der Ausbau der Öffis ist für die ÖVP zentral.

➤Ortsbild und Verbauung: Sorgen macht sich die ÖVP auch um das Ortsbild. Durch die zunehmende Verbauung werde dieses in Mitleidenschaft gezogen.

Schulwege und Öffis – das fordern die Grünen

Spitzenkandidat Heinz Berger lebt seit 1997 mit Familie in Floridsdorf. Seit 2015 ist er grüner Bezirksrat, aktuell auch Klubobmann der Grünen Floridsdorf. In seinem Bezirk sieht er folgende Probleme als besonders dringlich:

Heinz Berger ist Spitzenkandidat der Floridsdorfer Grünen.
Karo Pernegger

➤Schulwege: Hier fordern die Grünen mehr Sicherheit für die jüngsten Bewohner des Bezirks. Auf den Schulvorplätzen herrsche Chaos, auch dieses möchten die Grünen beseitigen.

➤Öffi-Offensive: Floridsdorf brauche laut den Grünen eine Öffi-Offensive bis zum Stadtrand. Die kaputten Gleise führen außerdem zu unerwünschten Langsamfahrstrecken.

➤Artenschutz: Die Menschen im Bezirk wünschen sich den Erhalt von Bio-Gemüseanbau und Artenschutz statt Immobilien-Spekulation. Als Beispiel nennen die Grünen das Donaufeld.

➤André-Heller-Park: Der Park soll bis September 2025 umgestaltet werden. Hierbei fordern die Grünen volle Transparenz.

Sicherheit und Verkehr – das fordert die FPÖ

Karl Mareda ist der Spitzenkandidat der FPÖ Floridsdorf. Sicherheit und Verkehr sind zwei der Themen, die ihm im Bezirk besonders wichtig sind. Durch die folgenden Maßnahmen möchte er nun daran arbeiten:

Karl Mareda tritt für die FPÖ Floridsdorf als Spitzenkandidat an.
FPÖ Wien

➤Sicherheit: Die FPÖ fordert konsequente Maßnahmen gegen kriminelle Jugendbanden und den politischen Islam. Geholfen werden soll hier durch die Einrichtung einer eigenen Polizeiinspektion am Franz-Jonas-Platz. Auch verstärkte Streifen und Videoüberwachung an Risikopunkten seien erforderlich.

➤Verkehr: Neben der Verbesserung der Verkehrskonzepte wird auch eine Öffi-Offensive gefordert. Gegen die "Parkplatzvernichtung" im Bezirk möchte die FPÖ ebenfalls vorgehen. Auch müssen viele Bürger die Fahrbahn nutzen, da die Gehwege nicht ausreichend ausgebaut seien.

➤Infrastruktur: Sowohl gegen den Mangel an Ärzten als auch gegen das Geschäftssterben müsse vorgegangen werden. Die FPÖ fordert einen vielfältigeren Branchenmix, mehr Bankomaten und besser erreichbare Ämter. Auch für die Umwelt soll etwas getan werden, für jedes Neugeborene will die FPÖ einen kleinen Baum pflanzen.

Probleme im Bezirk NEOS

Spitzenkandidatin Judith Lederer konnte bereits 2015 ein Mandat als Bezirksrätin erringen, 2019 übernahm sie dann auch den Klubvorsitz. Gemeinsam mit ihrem Team etwas für Floridsdorf zu bewegen ist ihr ein Anliegen, weshalb sie auch heuer wieder als Spitzenkandidatin für die NEOS in Floridsdorf ins Rennen geht.

Judith Lederer tritt als Spitzenkandidatin für die NEOS Floridsdorf an.
NEOS Wien

➤Ausgrenzung: Aufgrund des starken Familiennachzuges käme es in Floridsdorf immer wieder zu der Durchmischung verschiedener Gruppen, dabei kommt es aufgrund von Ausgrenzungen immer wieder zu Problemen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Bereich der Bildungsinstitutionen. Der Ausbau der interkulturellen Arbeit ist wichtig, um das Zusammengehörigkeitsgefühl im Bezirk weiterzuentwickeln, so die NEOS. Auch die Etablierung von partizipativen Prozessen könne dabei helfen. Vereine, Kulturprogramme und niederschwellig organisierte Kurse sollen hier einen regelmäßigen Austausch der Menschen ermöglichen.

➤Barrierefreiheit: Nach wie vor seien viele Straßen nicht ausreichend barrierefrei und inklusiv gestaltet (fehlende Markierungen, keine akustischen Signale bei Ampeln, wenig gesenkte Gehsteige bzw. Rampen). Das möchten die NEOS ändern,.

➤Verkehr: Die NEOS möchten wichtige Verkehrsrouten des Individualverkehrs und Parkplätze erhalten, während gleichzeitig das Radwegenetz und der öffentliche Verkehr ausgebaut werden muss. Floridsdorf brauche ein modernes Mobilitätskonzept mit einer effizienten Straßenplanung, partizipativen Straßenplanungsprojekten und Tiefgaragen. Grüne Gleise sollen zusätzlich gut für das Klima sein.

➤Geschäftssterben: In einer Stadt der kurzen Wege sollte innerhalb von 15 Minuten zu Fuß ein Nahversorger erreichbar sein, wie die NEOS fordern. Co-Working-Spaces sollen die Erdgeschosszonen beleben. Mit einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Öffnung der Erdgeschosszonen für Start-ups wollen die NEOS die Einkaufsstraßen zu Flaniermeilen machen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 09.04.2025, 09:22, 07.04.2025, 15:19
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