Bezirksüberblick Wien-Wahl

Donaustadt – Öffi Ausbau hinkt noch immer hinterher

Wie in vielen anderen Bezirken auch lagen die Sozialdemokraten bei der Wien-Wahl 2020 weit vorne. Die FPÖ verlor hier sehr stark.
Wien Heute
07.04.2025, 15:19

220.794 Einwohner beheimatet die 102,29 Quadratkilometer große Donaustadt, die meisten davon setzten ihr Kreuz bei der vergangenen Wien Wahl bei den Roten, sie erreichten 45,08 Prozent. Die ÖVP belegte mit 19,81 Prozent Platz zwei, dahinter die Grünen mit 10,99 Prozent. Die FPÖ verlor ganze 26,98 Prozent und landete mit 9,76 Prozent auf Platz vier. Die NEOS bildeten mit 5,98 Prozent das Schlusslicht in der Donaustadt

Klima und Bildung – das fordert die SPÖ

Ernst Nevrivy tritt für die SPÖ Donaustadt als Spitzenkandidat an. Folgende Probleme möchte er in seinem Bezirk angehen.

Ernst Nevrivy tritt als Spitzenkandidat für die SPÖ Donaustadt an.
Walter Haselbauer

➤Wohnen: Immer mehr junge Familien ziehen in die Donaustadt. Um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden, baut die SPÖ den Wohnraum aus. Als Beispiele nennt die SPÖ mehr Wohnraum in der Berresgasse oder den Park der Artenvielfalt.

➤Klima: Um das Klima im Bezirk zu verbessern, plant die SPÖ 1.000 Bäume jährlich zu pflanzen, auch 17.500 Quadratmeter Grünflächen sollen angelegt werden.

➤ Bildung: Um mehr Schulplätze für die Jüngsten zu schaffen, plant die SPÖ den Ausbau des Bildungsangebots und die Eröffnung von insgesamt 28 neuen Schulklassen.

Verkehr und Infrastruktur – das fordert die ÖVP

Spitzenkandidatin Michaela Jana Löff ist am 5. August 1975 in Wien geboren. Ihr Motto für die Donaustadt: Bewahren, was wir lieben. Folgendes möchte sie in der Donaustadt angehen:

Michaela Jana Löff ist die Spitzenkandidatin der ÖVP Donaustadt.
ÖVP Wien

Verbauung: Die Verbauung im Bezirk bedroht laut der ÖVP die Grün- und Gartensiedlungen sowie das kulturelle Erbe der Donaustadt. Hohe Neubauten würden alte Strukturen verdrängen – die Infrastruktur werde dadurch überlastet. Nachhaltige Stadtentwicklung soll hierfür die Lösung bieten. Es brauche klare Regeln zum Schutz von Gartensiedlungen und historischen Bauten. Zudem möchte die ÖVP die Bürgerbeteiligung stärken, um Fehlplanungen zu verhindern und nachhaltige Lösungen zu erarbeiten.

Verkehr: Durch den starken Zuzug steige das Verkehrsaufkommen im Bezirk erheblich, doch die Infrastruktur wächst nicht im selben Tempo, wie die ÖVP kritisiert. Unzureichende Querverbindungen und chaotische Baustellenkoordination würden diese Probleme verschärfen. Ein besonders akutes Beispiel sei die Parkplatzkrise, die durch das Parkpickerl zusätzlich verstärkt wurde. Gelöst soll das durch den gezielten Ausbau des öffentlichen Verkehrs werden, insbesondere durch verbesserte Querverbindungen und eine bessere Koordination der Baustellenplanung. Zudem solle in enger Zusammenarbeit mit den Bürgern eine faire und praktikable Parkraumpolitik entwickelt werden.

Mangelnde Infrastruktur: Die schnelle Bevölkerungszunahme führe zu einem Mangel an Schulen, medizinischer Versorgung und sozialen Einrichtungen. In vielen Wohngebieten fehlen zentrale Anlaufstellen für die Anwohner. Als Lösung schlägt die ÖVP eine Stadtentwicklung vor, die mit einer bedarfsgerechten Infrastrukturplanung einhergehen soll. Teil davon sollen verpflichtende Infrastrukturmaßnahmen bei neuen Bauprojekten sein. So soll sichergestellt werden, dass Schulen, Kindergärten, Ärzte und Freizeitangebote mitwachsen. Auch hier sollen die Bürger eingebunden werden.

Wirtschaft und Verkehr – das fordern die Grünen

Spitzenkandidat Wolfgang Orgler wohnt seit 12 Jahren in der Donaustadt, ist seit 2020 Klubobmann und Bezirksrat der Grünen Donaustadt. Sein Ziel: Der starken SPÖ einige Stimmen abzuringen. Wolfgang Orgler möchte in der Donaustadt lebenswerte Grätzln mit viel Grünraum, lokalen Nahversorgern, angenehmer Aufenthaltsqualität mit schattigen und grünen Plätzen und vielen Bäumen auch im Straßenraum.

Wolfgang Orgler ist Spitzenkandidat der Grünen Donaustadt.
Karo Pernegger

➤Verkehr: Die Grünen kritisieren, dass es zu viel Autoverkehr in der Donaustad gibt. Neue Straßen würden das Problem verschärfen, auch Lärm wird dadurch verursacht. Die Lösung dafür wäre laut der Grünen der deutliche Ausbau der Öffis mit mehr Straßenbahnen und (Express-) Bussen auch über die Stadtgrenzen hinaus.

➤Verbauung: Auch zu viel Verbauung in der Donaustadt bekritteln die Grünen. Die Lösung dazu wäre ein Umdenken im Wohnbau. Statt vieler neuer Wohnsiedlungen mitten auf grünen Wiesen könnten brachliegende Gewerbegebiete verwendet werden. Auch könnten leerstehende Wohnungen beispielsweise durch eine Leerstandsabgabe wieder für den Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt werden.

➤Wirtschaft: Auch die lokale Wirtschaft sei im Bezirk zu schwach. Als Lösung schlagen die Grünen Fußgänger- und Begegnungszonen vor. Viele kleine Geschäfte, Lokale und Cafés könnten so den Bedarf der Bevölkerung abdecken. Zusätzlich wäre der Aufenthalt im öffentlichen Raum für die Menschen so angenehmer und sicherer.

Probleme im Bezirk FPÖ

Toni Mahdalik wird bei der kommenden Wien-Wahl als Spitzenkandidat für die FPÖ Donaustadt antreten. Bei den Themen Verkehr und Grünraum sieht er besonderen Nachholbedarf. Durch die folgenden Maßnahmen soll dieser aufgeholt werden:

Toni Mahdalik ist für die FPÖ Donaustadt Spitzenkandidat.
FPÖ Wien

➤Verkehrsentlastung: Der Bezirk leidet laut der FPÖ unter Überlastung, da der Bau der Nordostumfahrung (mit dem Lobautunnel) gestoppt wurde. Die geplante Entlastung (beispielsweise durch Intervallverdichtungen bei Bus, BIM und U-Bahn) sollen zügig umgesetzt werden.

➤Parkplätze: Das Parkpickerl führe ebenso zu massiven Problemen im Verkehr– bis Ende 2025 sollen 35.000 StVO-konforme Parkplätze geschaffen werden, dafür fordert die FPÖ ein Sonderbudget von 4,5 Millionen Euro.

➤Grünraumerhalt: Die fortschreitende Versiegelung von Bauland durch großflächige Wohnprojekte müsse gestoppt werden, um den Erholungsraum zu erhalten – für die derzeit 220.000 Einwohner und die prognostizierten 300.000 im Jahr 2045 solle man sich darum kümmern.

Probleme im Bezirk NEOS

Spitzenkandidatin Jing Hu geht für die NEOS ins Rennen. Ihr Motto: Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, seine Zukunft selbst zu gestalten – unabhängig von Herkunft oder finanziellen Mitteln.

Jing Hu tritt als Spitzenkandidatin für die NEOS Donaustadt an.
NEOS Wien

➤Medizinische Versorgung: Hier sehen die NEOS dringenden Aufholbedarf. Der Ausbau von Kassenärzten, Fachärzten und Primary Health Care Einheiten (PHC) soll im Bezirk vorangetrieben werden, um die medizinische Versorgung zu verbessern. Es sollen gezielte Anreize für Ärzte geben, die wohnortnahe und leistbare Gesundheitsversorgung bieten.

➤ Bürgerbeteiligung: Bürger sollen in große Projekte frühzeitig eingebunden werden. Bereits in der Planungsphase sollen Anwohnende und Interessierte die Möglichkeit bekommen, Ideen und Vorschläge einbringen zu können. Diese sollen ernsthaft geprüft und berücksichtigt werden. Außerdem fordern die NEOS die Einführung innovativer Beteiligungsformate wie Online-Umfragen, interaktive Stadtteilkarten oder moderierte Workshops, um auch jene zu erreichen, die an klassischen Veranstaltungen nicht teilnehmen können.

➤Aufenthaltsqualität: Die NEOS streben eine Verkehrsberuhigung der Esslinger Hauptstraße und eine Umgestaltung des Siegesplatzes an, zu dem es schon Ideen von den Anrainern gibt. Gemeinsam mit ihnen wollen sie die Aufenthaltsqualität stärken und den öffentlichen Raum attraktiver gestalten.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 08.04.2025, 16:48, 07.04.2025, 15:19
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