Coronavirus

Verimpfte Ex-Krankenschwester 9.000 Mal Kochsalzlösung?

Während mehrerer Wochen soll eine Frau in Norddeutschland ausschließlich Kochsalzlösung "geimpft" haben. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf. 

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In einem deutschen Impfzentrum soll Kochsalz verimpft worden sein. Symbolbild.
In einem deutschen Impfzentrum soll Kochsalz verimpft worden sein. Symbolbild.
Christian Charisius / dpa / picturedesk.com

Eine ehemalige Krankenschwester des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wird verdächtigt, Tausenden Personen eine Kochsalzlösung statt einem zugelassenen Corona-Impfstoff verabreicht zu haben. Geschehen im Impfzentrum Roffhausen im Landkreis Friesland.

An einer Pressekonferenz vom Dienstag informierten die Behörden, dass aufgrund der Taten der Frau insgesamt 8,7 Prozent der Kreisbevölkerung nun als möglicherweise Betroffene erneut geimpft werden muss – darunter vor allem Personen der Priorität zwei, also Menschen über 70 Jahren. Zudem gebe es Hinweise darauf, dass die Frau als Impfgegnerin gehandelt haben könnte – und das nicht nur aus Versehen. "Bild" spricht von 8.557 betroffenen Personen, die "FAZ" nennt 9.673 mögliche Fälle.

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    Der Impfstoff "Comirnaty" von BioNTech/Pfizer basiert auf mRNA-Technologie und wird in zwei Etappen geimpft. Auch Kinder ab 12 Jahren können damit immunisiert werden.
    Der Impfstoff "Comirnaty" von BioNTech/Pfizer basiert auf mRNA-Technologie und wird in zwei Etappen geimpft. Auch Kinder ab 12 Jahren können damit immunisiert werden.
    Ronny Hartmann / dpa / picturedesk.com

    Nachimpfungen nötig

    Der Verdacht kam auf, als die Frau Mitte April dieses Jahres eine Ampulle des Vakzins von Pfizer/Biontech fallen ließ und danach sechs Spritzen mit Kochsalzlösung aufzog. Dies hatte eine andere Pflegefachfrau beobachtet und erstattete darauf Anzeige. Die ermittelnden Behörden dachten zuerst, dass es sich um einen Einzelfall handelte, berichtet "Bild".

    Der Landkreis bittet nun alle Personen, die im Zeitraum vom 5.3.2021 bis einschließlich 20.4.2021 eine Impfung im Impfzentrum erhalten haben, sich zu melden. Die Frau wurde unterdessen entlassen und lässt sich anwaltlich vertreten. Die Polizei Wilhelmshaven hat Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung eingeleitet.

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      iStock (Symbolbild)