Wegen der WM
Verhinderte ÖSV-Star das Aus des Trainers?
In Gröden steht der erste Abfahrts-Klassiker des Jahres an. Für die rot-weiß-roten Speed-Asse geht es um die WM-Tickets. Die sind billig zu haben.
Eines ist vor dem Rennen auf der legendären Saslong bereits klar: Vincent Kriechmayr und Stefan Babinsky dürften für die Abfahrt bei der Heim-Weltmeisterschaft in Saalbach Anfang Februar gesetzt sein. Kriechmayr holte immerhin Rang fünf beim Saisonstart in Beaver Creek, Babinsky hat mit Rang 17 noch Steigerungsbedarf, ist aber nominell gesehen der zweitbeste ÖSV-Abfahrer.
Und dann? Dahinter klafft ein Riesenloch. Das konnte nach dem Abgang von Leader Matthias Mayer und der langwierigen Verletzung von Max Franz nie geschlossen werden. Daniel Danklmaier oder Otmar Striedinger konnten sich nicht in der Weltspitze etablieren, Daniel Hemetsberger immerhin im Weltcup Fuß fassen, auch wenn sein letzter Podestplatz ein Jahr her ist – in Gröden 2023 mit Rang zwei gelang.
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
Verhinderte Kriechmayr das Trainer-Aus?
Das rot-weiß-rote Abfahrtsteam wird seit 2017 von Sepp Brunner trainiert, nachdem sich aber kaum ein "Junger" etablieren konnte, soll im Sommer über die Ablöse des ÖSV-Trainers nachgedacht worden sein. Diese, so berichten die "Salzburger Nachrichten", habe allerdings Star Kriechmayr verhindert. Er habe demnach vor der so wichtigen Heim-Weltmeisterschaft keine Unruhe im Team haben wollen.
Derweil ist das Rennen um die WM-Startplätze in Rot-Weiß-Rot voll im Gange. Die könnte es billig wie selten geben, besonders hervorgetan hat sich niemand. Der 24-jährige Stefan Eichberger fuhr in Beaver Creek auf den 20. Platz. Die Ränge 24 von Hemetsberger, 25 von Raphael Haaser und 29 von Striedinger bei der bisher einzigen Weltcup-Abfahrt auf der "Birds of Prey" sollten kein Maßstab für einen WM-Platz sein.
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Die größten Hoffnungen ruhen da noch auf Manuel Traninger, der Europacup-Gesamtsieger wurde und so einen Fix-Startplatz in allen Disziplinen hat. Mit 26 Jahren kann man den Steirer aber kaum noch als Talent bezeichnen. Ebenso einen Fixplatz im Weltcup hat Stefan Rieser, bereits 25 Jahre alt. Die WM sei aber noch nicht in seinen Gedanken.
In Gröden steht jedenfalls der Klassiker auf der Saslong auf dem Programm. Die Abfahrt über die Mauer, die Kamelbuckel und die Ciaslat-Wiese steigt am Samstag. Schon am Freitag wird der Super-G gefahren.
Auf den Punkt gebracht
- In Gröden steht der erste Abfahrts-Klassiker des Jahres an, bei dem es für die österreichischen Speed-Asse um die begehrten WM-Tickets geht.
- Vincent Kriechmayr und Stefan Babinsky sind für die Heim-Weltmeisterschaft in Saalbach bereits gesetzt, während sich hinter ihnen ein großes Leistungsloch auftut, das nach dem Abgang von Matthias Mayer und der Verletzung von Max Franz nicht geschlossen werden konnte.