Genuss
Vergiftungsgefahr! Diese 4 Lebensmittel nicht aufwärmen
Wer Essensreste aufheben will, muss darauf achten, um welches Lebensmittel es sich handelt. Denn nicht alle eignen sich dafür.
Bleiben Reste vom Mittag- oder Abendessen übrig – was macht man damit? Richtig, ab in den Kühlschrank und für die nächste Mahlzeit aufheben. Aber tatsächlich gibt es Lebensmittel, die sich nicht fürs Aufwärmen eignen.
Im Kühlschrank halten sie sich scheinbar ewig – bis zu sechs Wochen – bevor sie gekocht werden. Sind Eier aber erst mal zubereitet, muss man Vorsicht walten lassen. Wenn zum Beispiel das Rührei vom Frühstück bis zum Mittagessen auf dem Tisch stehen bleibt, passiert nichts Schlimmes. Es kann ohne Bedenken verzehrt werden. Bleibt es allerdings längere Zeit oder vor allem über Nacht auf dem Tisch stehen, sollte es ab in den Kühlschrank. Vor allem im Sommer. Eier können Salmonellen enthalten, das Lebensmittelvergiftungen verursacht, und wenn man sie längere Zeit liegen lässt, haben die Bakterien mehr Zeit, sich zu vermehren. Die Food and Drug Administration (FDA), also die Gesundheitsbehörde der USA, rät, Eier oder Gerichte, die Eier enthalten, nie länger als zwei Stunden aus dem Kühlschrank zu nehmen, bei heißem Wetter sogar nur eine Stunde.
Danach im Kühlschrank mit Frischhaltefolie bedecken. Sogar besser ist es, wenn Sie es in eine wiederverwendbare Box stecken. So hält das Ei zwei oder sogar drei Tage im Kühlschrank durch. Und wichtig: Nicht in der Mikrowelle aufwärmen! Beim Erhitzen gehen die Proteinstrukturen, aus denen das Ei besteht, kaputt. Die können Magenschmerzen oder sogar Durchfall und Erbrechen auslösen. Besser am Herd bei mindestens 70 Grad erhitzen.
Auf TikTok hat Reis jedoch Wellen geschlagen, nachdem TikTok- User behaupteten, er habe bei ihnen eine Lebensmittelvergiftung verursacht. Der Grund dafür ist, dass gekochter Reis Bacillus cereus enthält, ein sporenbildendes Bakterium, das normalerweise in Erde und Gemüse vorkommt. Es ist in vielen rohen und unverarbeiteten Lebensmitteln enthalten, darunter Kartoffeln, Erbsen, Bohnen und bestimmten Gewürzen.
"Reis stellt ein großes Risiko dar", so Kim Lindsay, Ernährungsberaterin in Australien. "Diese Sporen sind hitzeresistent. Selbst wenn man sie erhitzt, können sie immer noch schädliche Krankheitserreger verursachen. Zu den Krankheitssymptomen von Bacillus cereus gehören Erbrechen, Durchfall und Bauchkrämpfe. Viele Menschen spülen den Reis vorher ab, um die Bakterien loszuwerden." Reis ist nicht das einzige Getreide, in dem sich Bakterien verbergen können. Jedes Getreide birgt ein ähnliches Risiko, wenn es nicht richtig gelagert und aufgewärmt wird.
Das Aufwärmen von Spinat könnte in direktem Zusammenhang mit einem erhöhten Krebsrisiko stehen. Grünes Blattgemüse wie Spinat enthält Verbindungen namens Nitrate. Wenn Nitrate erhitzt werden, können sie in andere Verbindungen aufgespalten werden, die das Krebsrisiko erhöhen. Für sich genommen sind Nitrate harmlos. Bakterien, die bereits im Mund leben, und Enzyme im Körper können sie jedoch in Nitrite und dann in Nitrosamine umwandeln. Diese haben krebserregende Eigenschaften und können Krebs erzeugen. Eine Studie schätzt, dass etwa 80 Prozent der Nitrate in der Nahrung aus Gemüse stammen. Nitrate sind auch in Fenchel, Radieschen, Karotten und Pak Choi enthalten. Wenn Spinat nicht richtig erhitzt wurde, können auf ihm außerdem noch Listerien-Bakterien leben. Dies kann zu Listeriose führen, einer schweren Infektion, die Fieber, grippeähnliche Symptome, Kopfschmerzen, einen steifen Nacken, Verwirrung und sogar Krampfanfälle verursacht.
Ähnlich wie bei Reis liegt das Problem bei Kartoffeln nicht in der Hitze selbst, sondern darin, dass man sie zu lange stehen lässt. Wenn sie länger als zwei Stunden bei Raumtemperatur gelagert werden, geraten sie in die "Gefahrenzone", in der sich Clostridium botulinum ansiedeln kann. Dies verursacht Botulismus, eine Krankheit, bei der die Toxine die Nerven des Körpers angreifen und zu Atembeschwerden führen können. Es kommt zu Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall. In bis zu einem von zehn Fällen ist die Krankheit tödlich. Ein erhöhtes Botulismus-Risiko besteht auch bei Folienkartoffeln. "Die Bakterien, die aus dem Boden stammen, befinden sich auf der Kartoffel, und das Aluminium schließt den Sauerstoff aus, so dass sie sich vermehren können", so die Ernährungsberaterin.