"Brech dir die Finger"
Vergewaltigung am Bahnhof – Wiener muss 4 Jahre in Haft
Ein 39-Jähriger aus Wien wurde am Mittwoch in Korneuburg schuldig gesprochen. Er war am Bahnhof Gramatneusiedl über eine Fremde (24) hergefallen.
Es muss der Alptraum jeder Frau sein: Ein Unbekannter heftete sich im vergangenen Sommer am Bahnhof Gramatneusidl (NÖ) einer völlig Fremden auf die Fersen, zückte ein Messer und fiel dann über die 24-Jährige her. Niemand hörte die Hilferufe der Frau, die sich nach beherzter Gegenwehr schließlich ihrem schrecklichen Schicksal beugen musste.
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Im Fall der furchtbaren Vergewaltigung wurde nun am Mittwoch Landesgericht Korneuburg (NÖ) ein Urteil gefällt. Der 39-jährige Arbeiter aus Wien, der sich an der 24-Jährigen verging, wurde zu vier Jahren unbedingte Haft verurteilt. Der Wiener nahm das Urteil an. Es ist somit bereits rechtskräftig.
Der von Star-Anwältin Astrid Wagner Verteidigte hatte die ebenfalls aus Wien kommende ÖBB-Passagierin vom Bahnhofsgebäude bis auf den Parkplatz zu ihrem Auto verfolgt. Dort packte er sein Opfer dann von hinten und bedrohte es. "Er warf sie gegen das Auto und zückte ein Messer", so der Staatsanwalt.
"Mach hinten auf und leg dich hin", soll der Verdächtige die 24-Jährige am Bahnhofsparkplatz bedrohlich angewiesen haben. Er öffnete selbst die hintere Autotür, warf das Opfer auf die Rückbank und zerriss das Kleid der Wehrlosen. Durch Würgen und mit einer Ohrfeige habe er die völlig verängstigte Frau laut Staatsanwalt dann zu sexuellen Handlungen gezwungen.
Sie zitterte am ganzen Körper, schrie um Hilfe und versuchte sogar noch, die Polizei zu rufen. Doch der Angreifer riss ihr der vor Angst erstarrten Frau Telefon aus der Hand und drohte ihr: "Ich brech dir die Finger." Erst als die Mutter des Verdächtigen (65) zum Bahnhof kam, um ihn abzuholen, ließ er von seinem Opfer ab.
Er war selbst mit dem Zug aus Wien gekommen, habe an dem Abend einem Freund bei Arbeiten im Haus geholfen. Dort sei getrunken worden. An die Tat könne er sich nicht mehr erinnern, so der Angeklagte vor Gericht. "Ich hatte einen Filmriss." Der Richter nahm ihm diese Verantwortung nicht ab. Die Beweislast, inklusive Videoaufnahmen vom Parkplatz, war erdrückend. Am Ende setzte es einen klaren Schuldspruch.
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Auf den Punkt gebracht
- Ein 39-jähriger Wiener wurde in Korneuburg zu vier Jahren Haft verurteilt, nachdem er eine 24-jährige Frau am Bahnhof in Gramatneusiedl vergewaltigt hatte.
- Der Mann, der sich an nichts erinnern will, nahm das Urteil an, das somit rechtskräftig ist.