Österreich
Verena verlor alle Zähne – sie kann nicht mehr essen
Die Tirolerin Verena G. musste sich aus gesundheitlichen Gründen alle Zähne ziehen lassen. Ein neues Gebiss kostet 8.000 Euro – zu viel für die Mama.
Verena G. ist das Lachen vor rund drei Jahren vergangen – im wahrsten Sinn. Die 41-Jährige musste sich alle Zähne ziehen lassen, genau wie schon ihre Mutter davor. Wegen ihrer erblichen Vorbelastung und einer anschließenden Fehlbehandlung blieb der Tirolerin keine andere Wahl. "Durch massiven Ärztepfusch standen meine Zähne trotz Wurzelbehandlung unter Eiter. Es gab keinen Tag ohne Schmerzen", erzählt die verzweifelte Mama eines Sohnes (7) im "Heute"-Gespräch.
Schmerzen und unpassende Prothesen
Sie wollte ihrem Martyrium ein Ende setzen und pochte deshalb auf einen radikalen Schritt: "Ich habe jahrelang gebettelt, dass mir meine schad- und krankhaften Zähnen gezogen werden." Nach der "hart erkämpften Extraktion" des gesamten Gebisses bekam Verena G. Voll-Prothesen von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Das zauberte der 41-Jährigen jedoch kein Lächeln ins Gesicht. "Die Prothesen waren leider trotz Nachschleifen optisch und funktionell nicht zumutbar", beschreibt sie.
Verena G. ließ sich daraufhin neue Prothesen anfertigen, die sehr teuer waren und die sie privat bezahlen musste. Für die Mutter eines autistischen Sohnes, um den sie sich aufopferungsvoll kümmert, war der finanzielle Spagat groß. Ein Zahntechniker in Innsbruck weigerte sich dann auch noch, die falschen Zähne richtig anzupassen, "weil er das Geld von mir schon hatte."
"Möchte endlich wieder essen"
Die 41-Jährige landete bei einem anderen "Experten", der ihr für 300 Euro die untere Prothese zu stark abschliff und ihr Leiden damit verlängerte. Sie verlor die falschen Zähne ständig und konnte kaum sprechen. Noch schlimmer: "Von da an war es mit dem Essen vorbei. Ich kann seither nur mehr flüssige Nahrung zu mir nehmen oder ab und zu extrem weich gekochte Nudeln."
Die Tirolerin benötigt nun dringend vier Implantate, um ihre Prothese richtig befestigen zu lassen. Für eine Schraube soll sie jedoch 2.000 Euro zahlen, also insgesamt 8.000 Euro. An den horrenden Kosten beißt sich die arme Mutter nun ihre Zähne ein zweites Mal aus. Denn die ÖGK übernimmt die Rechnung nicht und sie selbst hat das Geld nicht. Alternativen für die Behandlung gibt es keine, sagt sie nach intensiver Recherche.
"Ich bin so verzweifelt. Ich möchte endlich wieder essen", braucht die Mutter nun dringend Hilfe. Und: "Ich wünsche mir, dass so ein gravierender Mangel in unserem Gesundheitssystem schnellstmöglich behoben wird, damit mein Schicksal eines der letzten der Geschichte ist", hofft sie.