Nahost-Konflikt

"Verdienen nichts": Tourismus wegen Krieg am Boden

Seit dem Hamas-Angriff sind die Touristenzahlen um 75 Prozent gesunken. Viele Geschäfte in Jerusalem sind geschlossen, die Wirtschaft blutet.

Newsdesk Heute
"Verdienen nichts": Tourismus wegen Krieg am Boden
Seit dem Hamas-Angriff sind die Touristenzahlen um 75 Prozent gesunken.
AHMAD GHARABLI / AFP / picturedesk.com

Israel und die palästinensischen Gebiete konnten sich in guten Zeiten vor Besucherinnen und Besuchern kaum retten. Aus Angst vor dem Nahost-Konflikt bleiben jetzt immer mehr Touristen Zuhause. Das stürzt die Wirtschaft in eine Krise und viele Israelis in die Arbeitslosigkeit.

Aktuell sind die meisten Geschäfte in der Altstadt von Jerusalem geschlossen. In der Nähe von Klagemauer, Felsendom und Grabeskirche drängen sich sonst die Leute, doch nun ist alles leer. Für die Händler und in der israelischen Hauptstadt ist die Lage eine wirtschaftliche Katastrophe.

"Verdiene nichts":  Bei Touristenführer brachen die Einnahmen weg

Seit dem israelischen Angriff auf den Gazastreifen am 7. Oktober 2023 und dem Einmarsch Israels sind die Touristenzahlen um 75 Prozent eingebrochen. Österreich hat für Israel eine "partielle Reisewarnung" verhängt ausgesprochen und die zweithöchste Stufe verhängt und rät von Besuchen ab: "Den in diesem Gebiet lebenden Österreicherinnen und Österreicher wird dringend empfohlen, das Land zu verlassen", heißt es auf der Website des Außenamtes außerdem.

Der Jerusalemer Fremdenführer Hilik Wald hat seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 so gut wie keine Aufträge mehr: "Ich habe 90 bis 100 Prozent meines Einkommens verloren, jetzt verdiene ich gar nichts", erklärt Wald. Nach dem Hamas-Angriff habe er Arbeitslosengeld bekommen.

"Um diesen Job zu machen, muss man verrückt sein"

Allerdings seien viele Touristenführer selbstständig und würden kein Geld bekommen. "Der Tourismus ist der erste Bereich, der leidet und der Letzte, der wieder auf die Beine kommt. Man muss schon ziemlich verrückt sein, um den Job zu machen", betont Wald. Zwischenzeitlich hat er Touren zu den Schauplätzen des Hamas-Angriffs angeboten, doch das war für ihn zu belastend.

Israel und Teile der Palästinensischen Gebiete ziehen normalerweise viele Touristen an. Im Januar 2023 reisten nach staatlichen Angaben 271.000 Touristen nach Israel ein. Ein Jahr später waren es nur 59.000 - etwa ein Fünftel.

Vertreter der israelischen Tourismusbranche machen nun Druck auf Fluggesellschaften: Die sollten endlich Flüge wieder aufnehmen oder ihre Kapazitäten erhöhen. Doch die wehren sich: Wo es keine Nachfrage gibt, lohnen sich auch keine Flüge.

Die Bilder des Tages

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Tourismus in Israel und den palästinensischen Gebieten ist aufgrund des Nahost-Konflikts stark eingebrochen, was die Wirtschaft in eine Krise stürzt und viele Menschen arbeitslos macht
    • Seit dem israelischen Angriff auf den Gazastreifen am 7 Oktober 2023 sind die Touristenzahlen um 75 Prozent gesunken, und viele Geschäfte in Jerusalem sind geschlossen, was für die Händler eine wirtschaftliche Katastrophe bedeutet
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen