Niederösterreich
Weniger Verbrauch, Paar muss 3.000 € für Gas bezahlen
Ein Mann aus Wr. Neustadt muss 3.150,89 Euro fürs Gas nachzahlen. Er heizt mit Gas und Holz, hat einen Gasherd, bekommt "Essen auf Rädern".
"Es ist eigentlich purer Wahnsinn. Meine Eltern leben auf 100 Quadratmeter in Wiener Neustadt, freuten sich gutgläubig über den 150-Euro-Energieausgleichs-Scheck und dann kommt eine Mörder-Gasrechnung von über 3.000 Euro", berichtet der Sohn des Wr. Neustädter Seniorenpärchens gegenüber "Heute".
Die beiden 90-Jährigen leben auf 100 Quadratmeter in der "Allzeit Getreue", heizen mit Gas und verwenden zusätzlich einen Kamin mit Holz. Dazu kommt noch ein Gasherd in der Küche. "Meine Eltern heizen zwei bis drei Räume und bekommen Essen auf Rädern", erklärt der Sohn. Den Herd würden die Pensionisten eher selten, nur zum Teewasser kochen etwa, verwenden.
1.570 Euro im Quartal
Der Gasverbrauch der Senioren ist gegenüber der letzten Abrechnungsperiode sogar leicht gesunken, zuletzt zahlte das Paar quartalsweise 512 Euro. Jetzt die neue Vorschreibung: 1.570 Euro im Quartal. Das ergibt bei der jetzigen Abrechnung einen Rückstand von 1.580,89 Euro plus neue Vorschreibung: 3.150, 89 Euro (siehe Bilderserie), fällig im März 2022.
Floater-Tarif
Die 90-Jährigen hatten im letzten Jahr einen Floater-Tarif. Bis Mai 2021 lag der Verrechnungspreis des Gases bei unter 3 Cent pro Kilowattstunde. Zuletzt: über 15 Cent pro Kilowattstunde. Und da der Gaspreis vor allem im Dezember 2021, Jänner und Februar 2022 deutlich über 10 Cent pro Kilowattstunde gelegen hatte (siehe Bilderserie, Bild Nummer 3), kam diese hohe Nachzahlung zustande.
"Ich bin mit dem Verein noch nicht fertig! Meine Eltern wissen gar nicht, was ein Floater-Tarif ist. Da wäre doch auch die EVN gefordert, den Konsumenten zu informieren und nicht einfach stillschweigend eine Rechnung schicken", meint der Sohn.
Der aktuelle EVN-Floatarif, Optima Float Cap Gas, kommt auf 19,39 Cent pro Kilowattstunde, der aktuelle Fixpreis: 7,2 Cent pro Kilowattstunde (Anm.: Stand 27. Februar 2022, 10 Uhr MEZ).
Auf Nachfrage versprach am Sonntag ein Sprecher der EVN, sich den Sachverhalt und die hohe Rechnung der Rentner genau anzusehen.