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"Verbotener Planet" – NASA-Fund stellt alles infrage

Die NASA ist auf einen riesigen Exoplaneten gestoßen, der einen verhältnismäßig kleinen Stern umkreist.

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Links ist das Verhältnis zwischen dem Exoplaneten TOI-5205b und seinem roten Zwergstern zu sehen. Rechts ist ein Planet von vergleichbarer Größe im Verhältnis zu einem Stern mit der Größe unserer Sonne abgebildet.
Links ist das Verhältnis zwischen dem Exoplaneten TOI-5205b und seinem roten Zwergstern zu sehen. Rechts ist ein Planet von vergleichbarer Größe im Verhältnis zu einem Stern mit der Größe unserer Sonne abgebildet.
Nasa/Katherine Cain

Die NASA ist auf einen Exoplaneten ungeahnter Größe gestoßen. Er weist in etwa dieselbe Größe auf wie der Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems. Daran ist an sich nichts Außergewöhnliches, die NASA ist schon des Öfteren auf Gasriesen dieses Ausmaßes gestoßen.

Allerdings fanden die Astronomen der Raumfahrtbehörde noch nie einen derart großen Exoplaneten, der einen massearmen M-Zwergstern umkreist. Gemäß den derzeitigen Theorien zur Entstehung von Planeten dürfte dies auch gar nicht möglich sein. Aus diesem Grund erhielt der Planet mit der Bezeichnung TOI-5205b den Beinamen "verbotener Planet".

Als würde Zitrone Erbse umkreisen

Die Heimat des jüngst entdeckten Exoplaneten ist ein roter Zwergstern mit der Bezeichnung TOI-5205. Dieser weist nur etwa 40 Prozent der Größe und Masse unserer Sonne auf. Die Astronomen hätten nicht erwartet, dass so kleine Sterne riesige Planeten beherbergen könnten. "Der Wirtsstern TOI-5205 ist nur etwa viermal so groß wie Jupiter und hat es dennoch geschafft, einen Planeten von Jupitergröße zu bilden, was ziemlich überraschend ist", sagte Studienautor Shubham Kanodia.

Aufgrund seiner enormen Größe verglichen die Forschenden der NASA den Planeten mit einer Zitrone, die eine Erbse umkreist.

Entdeckung stellt Theorien infrage

Die Entdeckung des riesigen Planeten, der einen im Vergleich eher kleinen Stern umkreist, stellt Theorien zur Entstehung von Planeten infrage. Sterne entstehen aus riesigen Gas- und Staubwolken im Weltraum. Das dabei übrig gebliebene Material wirbelt daraufhin um den Stern und bildet eine rotierende Scheibe, in der Planeten geboren werden.

"Wenn am Anfang nicht genügend felsiges Material in der Scheibe vorhanden ist, um den anfänglichen Kern zu bilden, kann sich kein Gasriesenplanet bilden. Und am Ende, wenn die Scheibe verdampft, bevor sich der massive Kern gebildet hat, kann auch kein Gasriese entstehen", erklärt Kanodia.

Weitere Planeten dieser Größe

Der riesige Exoplanet wurde im Zuge eines Forschungsprogrammes der NASA entdeckt, das sich zum Ziel gesetzt hat, riesige Exoplaneten zu entdecken. Das Team hat dabei bereits zahlreiche weitere Beobachtungen von Planeten gemacht, die eine ähnliche Größe aufweisen könnten.

Dies deutet darauf hin, dass der "verbotene Planet" vielleicht gar nicht so verboten ist. Die Theorien zur Entstehung von Planeten benötigen daher vielleicht eine Revision. Zudem möchte das Team den jüngst entdeckten Planeten mit dem James-Webb-Weltraumteleskop untersuchen. Dies soll dabei helfen, die Geheimnisse seiner eigentlich unmöglichen Entstehung zu lüften.

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