Österreich
Venedigs Stadtchef lästert über Wiener Kaffeepreise
Nachdem sich ein Tourist über eine hohe Restaurant-Rechnung beschwert hatte, versucht Luigi Brugnaro Stimmung zu machen – mit Wiener Kaffee.
"Wer im Schlachthaus sitzt, sollte nicht mit Schweinen werfen", so oder so ähnlich mutet die Polemik des venezianischen Bürgermeisters Luigi Brugnaro (56) an: Der Mitte-rechts Politiker beschwerte sich auf Facebook über die Kaffeepreise in Wien.
"11,60 Euro für vier Espresso im Stehen am Flughafen Wien. Bei wem soll ich mich beschweren? Bei den Zeitungen, oder dem armen Bürgermeister dieser Stadt!?", mokiert sich Brugnaro auf Facebook und zeigt dazu eine Rechnung der Juice Factory am Terminal 3 in Wien-Schwechat.
Ein Wahnsinnspreis? Für die kaffeeverwöhnten Italiener schon, dort zahlt man durchschnittlich einen Euro pro Tasse. Der konservative Politiker will damit die Preise in seiner Stadt ins rechte Licht rücken. Zuvor war Brugnaro unter Beschuss geraten, weil er drei britische Touristen nach deren Beschwerde über eine schmalzige Restaurantrechnung als "Bettler" bezeichnet hatte.
Hummer und Austern um 526 Euro
Luke T. (40), ein Universitätslektor aus Birmingham, hatte in Begleitung seiner Eltern (beide 70) in einem Restaurant nahe des bekannten Markusplatzes eine Fischmahlzeit – Hummer und Austern – um rund 526 Euro vertilgt und dann auf ein sprachliches Missverständnis bei der Bestellung verwiesen.
Luigi Brugnaro ist seit 2015 der Bürgermeister Venedigs. (Bild: picturedesk.com)
"Laut dem Kellner haben sie nicht einmal Trinkgeld gegeben. Den Brief schicke ich ihnen zurück", hatte der Bürgermeister der Lagunenstadt das Schreiben der Chinesen kommentiert. "Wer nach Venedig kommt, muss wissen, dass er in Venedig ist und dafür etwas ausgeben muss. Touristen, ihr seid in Venedig willkommen, doch ihr müsst ausgeben."
(rcp)