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Vater von Serienmörder findet fast abgetrennten Kopf
Ein bisher unveröffentlichtes Interview mit dem Vater von Jeffrey Dahmer zeigt auf, dass möglicherweise viele Morde hätten verhindert werden können.
Zwischen 1978 und 1991 vergewaltigte, ermordete und kannibalisierte Jeffrey Dahmer 17 junge Männer in den US-Bundesstaaten Wisconsin und Ohio. Die Geschichte des Serienmörders Jeffrey Dahmer wurde in diversen Filmen und Dokumentationen immer wieder neu aufgearbeitet, zuletzt in der zehnteiligen und äußerst erfolgreichen Netflix-Serie "Monster".
Vater hätte Geheimnisse beinahe entdeckt
Nun ist ein bisher unveröffentlichtes Interview mit dem Vater von Jeffrey Dahmer aufgetaucht, das brisante Details der Geschichte aufzeigt und den Fall in ein anderes Licht rückt, wie "Daily Mail" berichtet. Denn: Der Vater hätte das grausige Geheimnis seines Sohns beinahe entdeckt.
Jeffrey Dahmers Vater Lionel reflektierte in einem in dieser Woche veröffentlichten Interview mit dem berühmten US-amerikanischen Psychologen und Fernsehmoderator Dr. Phil über die verpasste Chance, den Serienmord seines Sohnes aufzudecken.
Dreitägiges Special zeigt neue Hintergründe
Dahmers enge Beziehung zu seinem Vater wurde in der umstrittenen und extrem erfolgreichen Netflix-Serie "Monster" dargestellt. Dr. Phil strahlte in den USA diese Woche das dreitägige Special "In The Presence of Evil: Face to Face with Jeffrey Dahmer" aus, das die "wahre Geschichte" des Mörders erzählen und ergründen soll, was ihn zum Serienmörder gemacht hat.
In dem Interview, das in den 1990er-Jahren aufgenommen wurde, erinnert sich der heute 86-jährige Vater an einen Vorfall, der seinen Sohn beinahe auffliegen ließ. Denn Jeffrey hielt den Vater nur knapp davon ab, eine Holzkiste zu öffnen, die den abgetrennten Kopf des 1989 ermordeten Anthony Sears (26) enthielt.
Vater vermutete Pornographie bei seinem Sohn
Lionel Dahmer vermutete, dass sich in der Kiste pornographisches Material befand, über welches sich die Mutter mehrfach beschwert hatte. Er suchte nach einem Werkzeug, um sie zu öffnen, doch Jeffrey ertappte seinen Vater und beschwerte sich, dass man ihm "nicht einen Quadratmeter" eigenen Raum zur Verfügung stelle.
Schließlich überzeugte Jeffrey seinen Vater davon, mit dem Öffnen bis am nächsten Tag zu warten. Auch, um die Oma, die im Zimmer nebenan saß und den Streit zwischen den beiden mitbekommen hatte, zu schonen. Doch es sollte nie dazu kommen, dass Lionel einen Blick in die Kiste wirft.
"Irgendwie bin ich froh, aber irgendwie auch nicht"
"Irgendwie bin ich froh, aber irgendwie auch nicht, dass ich damals nicht stärker nachgehakt hatte. Denn ich wäre wohl durchgedreht, wenn ich den Inhalt gesehen hätte", so Lionel. Am nächsten Tag gewährte Jeffrey seinem Vater dann Einblick – und es waren pornographische Zeitschriften in der Box.
Nach der Festnahme Jeffreys hatten Vater und Sohn den Vorfall noch einmal besprochen. "Ich fragte ihn: 'Was hättest du getan, Jeff, wenn ich es geöffnet hätte?', und er sagte so etwas wie: 'Das Spiel wäre aus gewesen', etwas Unemotionales, Unverbindliches." Und darum ist sich Lionel sicher: Er hätte Leben retten können, wenn er damals stärker durchgegriffen hätte.