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Vater liest Chat von Tochter – und schnappt Pädophilen

Ein Mann in Italien war besorgt, da seine 13-jährige Tochter so viele Stunden auf dem Handy chattete. Als er die Nachrichten las, rief er die Polizei.

Michael Rauhofer-Redl
Der mutmaßliche Täter soll mit mehreren jungen Mädchen gechattet haben. Symbolbild.
Der mutmaßliche Täter soll mit mehreren jungen Mädchen gechattet haben. Symbolbild.
Getty Images

Ein aufmerksamer Vater hat der Polizei in Italien geholfen, einen Pädophilen zu fassen. Der Mann hatte beobachtet, dass seine 13-jährige Tochter andauernd am Chatten war. Neugierig überprüfte er ihre Nachrichten und las eine Unterhaltung, die das Mädchen mit einem angeblichen 16-jährigen Jugendlichen führte. Der Vater schöpfte einen Verdacht, als er entdeckte, dass der scheinbar gutaussehende Teenager seine Tochter zu expliziten Handlungen aufforderte. "Schickst du mir Nacktfotos?" und "Zieh deine Hose aus!", waren einige der Nachrichten, die er der 13-Jährigen geschickt hatte. Der Vater alarmierte die Behörden.

Die Ermittlungen der Mailänder Staatsanwaltschaft ergaben, dass sich hinter der Identität des 16-Jährigen eigentlich ein 32-jähriger Mann aus Abbiategrasso, einem Vorort in Mailand, versteckte. Der Mann hatte Kontakt mit 24 weiteren Mädchen hergestellt. Die Opfer waren alle zwischen zwölf und 16 Jahre alt. Einige von ihnen hatten dem 32-Jährigen pornografische Bilder geschickt und waren vom Mann erpresst worden.

Zuerst baute er ihr Vertrauen auf, dann verlangte er Nacktfotos

Wie "Corriere della Sera" berichtet, hatte der Pädophile in langen Chats das Vertrauen der Mädchen gewonnen, bevor er sie aufforderte, ihm Nacktbilder zu schicken. Zuerst kontaktierte er die Opfer via Chat, unterhielt sich mit ihnen. Mit der Zeit verhielt er sich zärtlicher, gab den Teenagerinnen das Gefühl, sie seien älter. Er sprach mit ihnen über ihre Unsicherheiten und behauptete, indem sie sich freizügig zeigten, würden sie sich freier und selbstbewusster fühlen.

Auch die Tochter des Mannes, der schließlich den Pädophilen entlarvte, hatte dem Täter 13 private Bilder geschickt. In einem weiteren Chatverlauf, den die Polizei untersuchte, hatte ein Mädchen dem Mann um die 30 Nacktbilder geschickt. "Manipulation, Beherrschung, Befriedigung des eigenen sexuellen Verlangens", lauten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft.

Die Anklage stellte den 32-Jährigen, einen Büroangestellten, der ein vermeintlich normales Leben führte, unter Hausarrest. Er wurde wegen des Besitzes, der Kommerzialisierung und der Herstellung von kinderpornografischem Material sowie wegen sexueller Nötigung angeklagt. Bei einer Hausdurchsuchung entdeckten Ermittler und Ermittlerinnen auf einer seiner Festplatten 20 explizite Videos und 1.152 Fotos mit minderjährigen Mädchen.

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