Wintersport
Hirschers Goldgräber verrät seinen Gold-Trick
Henrik Kristoffersen holte erstmals Slalom-Gold bei der Ski-WM! Der Norweger verrät, wie er sich vor den Rennen auf den Erfolg einstimmte.
Der Medaillen-Schrank von Henrik Kristoffersen hat Zuwachs bekommen. Erstmals in seiner Karriere holte der 28-Jährige WM-Gold im Slalom. Im Showdown in Courchevel zeigte er auf seinen Skiern von ÖSV-Ikone Marcel Hirscher im zweiten Durchgang eine entfesselte Leistung, carvte von Platz 16 ganz nach vorne. Ob da ein Glücks-Ritual eine Rolle spielte?
Vor dem Rennen jedenfalls berichtete der Norweger im ORF-Interview davon, dass er jeden Abend vor einer Entscheidung auf den gleichen Glücksbringer setzt: "Vanille-Eis! Ich esse immer eines am Vorabend. Diesmal war es eine Kugel." So ganz erklären kann Kristoffersen die Hintergründe nicht. "Ich weiß nicht genau, warum ich das mache. Ich habe vergangenes Jahr in Alta Badia damit angefangen. Es ist ein einfaches Dessert."
Für Kristoffersen ist es die zweite WM-Goldmedaille. 2019 stand er in Are im Riesenslalom ganz oben. Für seine junge Skimarke Van Deer-Red Bull ist es der erste WM-Titel überhaupt.
Das ließ Gründer Marcel Hirscher frohlocken. Die Ski-Legende reagiert auf den großen Wurf seines Schützlings: "Was für ein Rennen, was für ein unglaublicher zweiter Lauf von Henrik, vielleicht sein bester zweiter Durchgang seiner bisherigen Karriere! Wir beide haben uns bei Weltmeisterschaften schon viele spannende Duelle geliefert. Heute gemeinsam über den Titel jubeln zu können, ist ein ganz spezieller und einzigartiger Moment!"
Weniger glücklich lief es für ÖSV-Athlet Manuel Feller, der im Einfahren schwer Stürzte und eine Hüftprellung davontrug. Im ersten Durchgang knallte er mit Schmerzmitteln noch überraschend die Bestzeit auf die Piste, in der Entscheidung fiel er dann aber auf Platz sieben zurück. So wurde Marco Schwarz als Sechster der beste Österreicher, dennoch bleibt unter dem Strich die erste WM ohne Gold seit 1987.
Kurios: Im Medaillen-Ranking steht Ex-ÖSV-Ass Marcel Hirscher besser da als das ÖSV-Team. Mit Gold für Kristoffersen, Bronze für Timon Haugan im Parallel-Bewerb und Silber im Teamevent holte "Van Deer" drei Medaillen. Der ÖSV holte zwar insgesamt sieben Mal Edelmetall, aber keine Goldmedaille.