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USA wollten Resolution für Stillen verhindern
In einer Resolution wollte die Weltgesundheitsorganisation WHO Mütter zum Stillen aufrufen. Die USA wollten dies verhindern.
Die USA haben offenbar versucht, im Frühjahr vor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Resolution für das Stillen zu verhindern. Laut einem Bericht der "New York Times" soll der US-amerikanische Delegationsleiter sogar die Vertreter anderer Länder bedroht haben.
Der Resolutionstext rief die WHO-Staaten dazu auf, in der eigenen Bevölkerung Stillen und dessen Gesundheitsvorteile zu bewerben. Zugleich sollten Eltern vor unrichtiger Werbung für Säuglingsnahrung gewarnt werden. Die Resolution hatte laut "NYT" die Zustimmung aller WHO-Staaten – mit Ausnahme der USA.
Handelssanktionen angedroht
Die US-Delegation soll Ecuador sogar mit Handelssanktionen gedroht, falls es seine Unterstützung für die Resolution nicht zurückzieht. Das Vorgehen wollte die US-Regierung nicht kommentieren. Den Widerstand gegen den Resolutionstext begründete ein anonym bleibender Sprecher des US-Gesundheitsministeriums aber mit Müttern, die nicht selbst stillen können.
Wegen Babynahrungskonzernen?
Eine andere Version wird jedoch von Kritikern eingebracht: Möglicherweise ging es bei dem Widerstand um die millionenschwere Industrie mit Kindernahrung, wird gemutmaßt.
Der ursprüngliche Text wurde zunächst zurückgezogen. Russland machte sich allerdings weiter für die Resolution stark und brachte eine eigene Version ein. Diese wurde schließlich einstimmig angenommen.
(red)