Welt
USA: Mehr Tote durch Omikronwelle als bei Delta
Obwohl die Omikron-Welle in den USA stark zurückgeht, bleiben die Todeszahlen weiterhin hoch. Am Donnerstag starben 3.223 Menschen – mehr als an 9/11.
Die Omikron-Variante des Coronavirus gilt als besonders mild. Im Vergleich zu der zuvor vorherrschenden Delta-Mutation führt die Variante seltener zu schweren Verläufen. Laut ersten Studien landen rund zwei Drittel weniger Personen im Krankenhaus als zuvor. Dass Omikron aber nicht zu unterschätzen ist, zeigt ein Blick über den Atlantik – in die USA.
Zwar sind die täglichen Infektionszahlen nach unfassbaren Spitzenwerten von über einer Million Ansteckungen pro Tag im Jänner in den vergangenen Wochen wieder deutlich zurückgegangen und unter die Werte des vergangenen Winters gefallen. Das kann man von den Todeszahlen allerdings nicht behaupten.
"Jeder Tag ein 9/11"
Am Donnerstag wurden US-weit 3.223 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit sterben derzeit täglich so viele Amerikaner wie im vergangenen Herbst, als die weitaus aggressivere Delta-Variante zu schwereren Verläufen und zahlreichen Krankenhauseinweisungen geführt hat. Das sorgt erneut für eine zusätzliche Belastung in den Spitälern, wo Operationen noch immer verschoben werden müssen, um Betten für Corona-Patienten freizubekommen.
"Dies ist nicht zu rechtfertigen - wir haben alle Mittel, um Covid zu verhindern und bei Bedarf eine frühzeitige und wirksame Behandlung durchzuführen", schreibt der US-amerikanische Kardiologe und Autor Eric Topol auf Twitter. Der deutsche Virologe Friedemann Weber ergänzt in einem Kommentar: "Jeder Tag ein 9/11".
Seit Ausbruch der Pandemie sind in den USA mehr als eine Million Menschen an Covid-19 gestorben. Ohne Impfung, mutmaßt Mediziner Topol, wären es wohl doppelt so viele Todesfälle gewesen.
