Welt
USA lassen erstes wirksames Alzheimermedikament zu
Nach der Auswertung einer groß angelegten Studie hat die Gesundheitsbehörde FDA das erste wirksame Medikament gegen Alzheimer in den USA zugelassen.
Das Alzheimer-Medikament Leqembi hat in den USA eine vollständige Zulassung erhalten. Es könne bei Patienten mit Demenz im Anfangsstadium und anderen Symptomen eingesetzt werden, die von der neurodegenerativen Erkrankung verursacht würden, teilte die Gesundheitsbehörde FDA am Donnerstag mit. Leqembi gilt als das erste Medikament, das nachweislich den fortschreitenden Abbau kognitiver Fähigkeiten bremst, der Alzheimer auslöst.
Im Jänner hatte der japanische Pharmakonzern Eisai, der Leqembi in Kooperation mit dem US-Biotechunternehmen Biogen entwickelte, von der FDA eine vorläufige Zulassung erhalten. Grundlage hierfür bildeten erste Studienergebnisse, wonach das Mittel jene Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn von Betroffenen wirksam beseitigt, die mit Alzheimer in Verbindung gebracht werden.
Produktion in der Schweiz
Die FDA bestätigte diese Resultate, indem sie Daten aus einer breiter angelegten Studie mit 1.800 Probandinnen und Probanden auswertete. Diese ergab, dass das Medikament das Nachlassen der Merk- und Denkfähigkeit um etwa fünf Monate bei jenen verlangsamt, denen es verabreicht wurde. Bei jenen, die nur ein Placebo erhalten hatten, blieb dieser Effekt aus. "Diese bestätigende Studie hat nachgewiesen, dass es eine sichere und wirksame Behandlung für Patienten mit Alzheimer-Erkrankung ist", schrieb die bei FDA für Neurologie-Medikamente zuständige Direktorin Teresa Buracchio.
Eine Fabrik von Biogen steht im solothurnischen Luterbach. Dort wird die Produktion nach der Zulassung nun hochgefahren. 2021 war dort bereits das Alzheimer-Medikament Aduhelm produziert worden. Dieses wurde allerdings im vergangenen Jahr eingestellt. Aduhelm erhielt die Zulassung unter fragwürdigen Bedingungen, schreibt die "NZZ". In der Schweiz läuft derzeit noch das Zulassungsverfahren bei Swissmedic. Dort wird das Medikament im normalen Verfahren geprüft. Mit einer Entscheidung kann frühestens im Herbst 2024 gerechnet werden.