Nahost-Konflikt
US-Präsident Biden deutet baldige Geisel-Freilassung an
Im Hintergrund laufen seit Wochen Bemühungen, die israelischen Geiseln der Hamas freizubekommen. Das könnte nun unmittelbar bevorstehen.
US-Präsident Joe Biden geht davon aus, dass eine Einigung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen in Reichweite sein könnte. Auf die Frage eines Journalisten, ob ein solcher Deal absehbar sei, sagte Biden am Montag: "Ich glaube schon." Er sei aber derzeit nicht in der Lage, darüber zu sprechen. Auf erneute Nachfrage antwortete Biden mit einem deutlichen "ja". Der 81-Jährige äusserte sich am Rande der traditionellen Zeremonie zur Begnadigung zweier Truthähne vor dem Thanksgiving-Fest im Garten des Weissen Hauses.
Die US-Regierung hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass man kurz vor einer Einigung stehe. Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober bei Massakern und Angriffen in Israel rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Kampf um Befreiung der Hamas-Geiseln
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Feuerpause, wenn Geiseln freikommen
Bereits am Wochenende kochten Spekulationen hoch, wonach eine fünftägige Feuerpause unmittelbar bevorstehen könnte. Als Bedingung dafür wurde auch die Freilassung genannt. Die US-Regierung hat diesen Bericht kurz darauf dementiert. "Wir haben noch keine Einigung erzielt, aber wir arbeiten weiter hart daran, eine Einigung zu erzielen", erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats des Weissen Hauses, Adrienne Watson, auf X
Generell ist von einer Feuerpause noch nichts zu merken. Im Norden Israels nahe der Grenze zum Libanon ist am Montag mehrfach Raketenalarm ausgelöst worden. In der Stadt Kiriat Schmona sowie in einigen Gemeinden unmittelbar an der Grenze zum nördlichen Nachbarland heulten nach Angaben der israelischen Armee am frühen Nachmittag Sirenen. Laut dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom gab es zunächst keine Berichte über Verletzte.
Medienberichten zufolge schlugen mehrere Raketen rund um Kiriat Schmona ein. Es war unklar, woher der Beschuss kam. Auf Videoaufnahmen des israelischen Fernsehsenders N12 waren über einem offenen Gebiet Rauchwolken zu sehen. Immer wieder kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Schiitenmiliz Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.