Nahost-Konflikt

Tote Geisel und Waffen in Schifa-Krankenhaus gefunden

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Leiche einer Hamas-Geisel in einem Gebäude neben dem Schifa-Spital in Gaza entdeckt.

Newsdesk Heute
Tote Geisel und Waffen in Schifa-Krankenhaus gefunden
Die Leiche der Geisel Yehudit Weiss wurde am 16. November 2023 in Gaza geborgen.
Screenshot Times of Israel

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Leiche einer Hamas-Geisel in einem Gebäude neben dem Schifa-Spital in Gaza entdeckt. Bei der Toten handele es sich um die 65 Jahre alte Yehudit Weiss, wie die Streitkräfte am Donnerstag mitteilten. In dem Gebäude seien außerdem Sturmgewehre und Panzerfäuste gefunden worden. Eine Todesursache wurde nicht genannt.

Israelische Soldaten setzten am Donnerstag ihre Durchsuchung des Schifa-Spitals fort. Die von der Hamas geführten Gesundheitsbehörden im Gazastreifen teilten mit, die Soldaten hätten die Kellergeschosse durchkämmt und Techniker festgenommen, die für die medizinischen Geräte zuständig seien. Die Klinik hat seit fast einer Woche keinen Storm mehr.

Der Generaldirektor der Spitäler in Gaza, Dr. Munir al-Bursh, sagte im Interview mit "Al Jazeera" aber, dass einige Personen beim Spital unter israelischen Beschuss gekommen seien, als sie versucht hätten, das Gelände über den angeblich sicheren Fluchtkorridor zu verlassen. "Aus dem Spital wurde während der Operation der israelischen Armee derweil kein einziger Schuss abgegeben", so al-Bursh.

Klinik-Gebäude umstellt

Israelische Truppen hatten das Klinik-Gelände im Rahmen ihrer Bodenoffensive gegen die Hamas umstellt. Hintergrund sind Vorwürfe des Militärs, wonach die militant-islamistische Gruppe den Gebäudekomplex für militärische Zwecke nutze. Die Hamas hat die Anschuldigungen zurückgewiesen.

Medienberichten zufolge hatten die Streitkräfte die Behörden im Gazastreifen vor dem Einsatz gewarnt. Das Militär habe einen palästinensischen Gesundheitsbeamten kontaktiert und über den bevorstehenden Angriff informiert, sagte ein Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums am Mittwoch dem Fernsehsender "Al Jazeera".

"Präzise und gezielte Operation"

Auf X (vormals Twitter) schreiben die israelischen Streitkräfte (IDF), dass sie auf der Grundlage von Geheimdienstinformationen und einer operativen Notwendigkeit "eine präzise und gezielte Operation gegen die Hamas" in einem bestimmten Bereich des Schifa-Spitals durchführe.

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    Am Mittwoch stürmten israelische Soldaten das Al-Shifa-Spital im Gazastreifen.
    Am Mittwoch stürmten israelische Soldaten das Al-Shifa-Spital im Gazastreifen.
    via REUTERS

    Zu den israelischen Streitkräften sollen "medizinische Teams und Arabisch sprechende Personen" gehören, die eine spezielle Ausbildung durchlaufen haben, um sich auf "dieses komplexe und sensible Umfeld vorzubereiten". So wolle man vermeiden, dass den Zivilisten, die von der Hamas als menschliche Schutzschilde eingesetzt werden, Schaden zugefügt wird.

    In der Erklärung des israelischen Militärs hiess es nun, es habe die "relevanten Behörden in Gaza wiederholt aufgefordert, sämtliche militärische Aktivitäten innerhalb des Spitals binnen zwölf Stunden einzustellen". Diesem Aufruf seien sie "leider nicht nachgekommen".

    Im Schifa-Spital wird ein Massengrab ausgehoben

    Die im Schifa-Spital eingeschlossenen Menschen sollen bereits dabei sein, ein Massengrab auszuheben, um die verwesenden Leichen zu begraben. Sie hätten keine Möglichkeit, sie herauszubringen, so der Direktor des Krankenhauses gegenüber "NBC News".

    Seit Tagen kommt es in der Nähe von Kliniken im nördlichen Gazastreifen zu Gefechten zwischen israelischen Bodentruppen und palästinensischen Extremisten. Mitarbeiter des Schifa-Spitals berichteten von anhaltendem Beschuss in dem Gebiet. Israel vermutet unter dem Spital-Komplex eine Kommandozentrale der Hamas. Diese bestreitet das.

    Ein Neurochirurg hatte NBC zuvor die Situation im Spital geschildert. Er sagte, die Mitarbeiter der Klinik hätten das Internationale Komitee vom Roten Kreuz gebeten, bei der Evakuierung zu helfen. Eine Sprecherin des IKRK bestätigte dem Sender, dass Gespräche im Gang seien. Man müsse jedoch realistisch einschätzen, was unter den derzeitigen Bedingungen möglich sei. Sie sprach von einer "schwierigen und frustrierenden" Situation.

    Mehr als 1,6 Millionen Menschen wurden im Gazastreifen vertrieben. Nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörden wurden mehr als 11.200 Menschen getötet. Nach israelischen Angaben wurden bei dem Hamas-Terrorangriff am 7. Oktober 1200 Menschen getötet, 239 Menschen werden im Gazastreifen noch immer als Geiseln gehalten.

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