Nahost-Konflikt
In Israel werden toten Soldaten die Spermien entnommen
Israel ermöglicht es den Partnerinnen von getöteten Soldaten, sich relativ einfach mit deren Spermien befruchten zu lassen.
In kaum einem anderen Land werden Maßnahmen zur Familienplanung so stark vom Staat unterstützt wie in Israel. "Familie und Kinder haben einen sehr hohen Stellenwert in der israelischen Gesellschaft, auch deshalb gehört Israel zu den Vorreitern der Reproduktionsmedizin", zitiert die "Frankfurter Allgemeine" Dr. Noga Fuchs Weizman, eine Fruchtbarkeitsspezialistin, die in Tel Aviv arbeitet.
Einfrieren von Eizellen für 3.000 Euro
Die künstliche Befruchtung ist für Frauen bis zum 45. Lebensjahr kostenlos, das Einfrieren von Eizellen mit weniger als 3.000 Euro vergleichsweise günstig und die Hürden niedrig. Partnerinnen von getöteten Soldaten dürfen zudem seit 2003 ohne großen Aufwand deren Spermien entnehmen und sich damit befruchten lassen.
Seit dem Angriff der Hamas vom 7. Oktober dürfen vorübergehend auch Eltern von getöteten Soldaten die Spermien ihrer Söhne entnehmen. Zuvor war ein Gerichtsbeschluss per Eilverfahren notwendig, wie die FAZ weiter schreibt. Während die Entnahme aber locker gehandhabt wird, wird die spätere Verwendung immer wieder kontrovers diskutiert. Dabei geht es um ethische und juristische Fragen. Für die Familien der Toten ist es derweil eine Hoffnung für die Zukunft.