Österreich
Urteil nach Missbrauch an 10-Jähriger
Gegen das, was Christopher C. seinem Opfer angetan hat, ist selbst die verhängte Strafe von zwölf Jahren Haft keine ausreichende Sühne.
"Jetzt sitzt er da wie ein Häufchen Elend, aber er hat diese Familie komplett zerstört", sagte Staatsanwalt Sherif Selim gestern am Wiener Landesgericht über die abartige Tat von Christopher C.
Martina T.* wird gegenüber "Heute" noch deutlicher: "Meine kleine Leonie* traut sich nicht mehr in ihr Zimmer, seit er sie dort vergewaltigt hat. Ein Mal nur ging sie noch hinein, da hat sie sich vor Furcht in die Hose gemacht", so die Mama. "Meine drei Kinder schlafen jeden Tag bei mir im Bett – er zwang die Geschwister nämlich, dabei zuzusehen, wie er sich an Leonie verging."
Der 34-Jährige hatte sich die Freundschaft der Mutter erschlichen. Als sie am 4. April des Vorjahres in der Küche ein Abendessen zubereitete, entblößte er sich im Kinderzimmer und fiel über die Zehnjährige her. Als sich die Kleine heftig wehrte, ohrfeigte er sie – "damit sie Ruhe gibt". Dann lief er davon – und wurde unweit des Tatorts verhaftet.
Herzzerreißend die Reaktion der Kleinen: "Habe ich etwas falsch gemacht, Mama?" Der Angeklagte zeigte hingegen keinen Funken Reue: "Ohne Alkohol wäre es nicht dazu gekommen", jammerte er vor Gericht. Das (nicht rechtskräftige) Urteil fiel entsprechend hart aus: insgesamt zwölf Jahre Haft plus Anstaltseinweisung. "Aber ich muss ihn eh nie mehr sehen, oder?", fragte Leonie später ihre Mama. Anwältin Astrid Wagner erkämpfte 5.000 Euro Schmerzensgeld. "Meine Klienten leiden entsetzlich. Sie brauchen rasch ein neues Zuhause, wo nichts mehr an die Tat erinnert." Wiener Wohnen ist dran.
*Namen geändert