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Unwetter-Sturzflut reißt Vater Zwillinge aus den Armen
Heftige Regenfälle haben in den USA zu Überschwemmungen geführt. 22 Menschen sind ums Leben gekommen. Viele Personen werden noch vermisst.
Bei schweren Überschwemmungen im US-Bundesstaat Tennessee sind mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere seien noch vermisst, teilte die Polizei im Bezirk Humphreys County am Sonntag mit. Viele von ihnen hätten in jenen Orten gelebt, in denen das Hochwasser besonders schlimm war, sagte Sheriff Chris Davis. Er gehe deshalb davon aus, dass die Zahl der Toten noch steigen werde.
Suchmannschaften durchkämmten die Gegend im ländlich geprägten Zentrum Tennessees, wo das Hochwasser am Samstag Straßen weggeschwemmt und Handy- und Telefonmasten umgeknickt hatte. Stürme hatten innerhalb kürzester Zeit Rekordmengen an Regen auf Tennessee niedergehen lassen. Kleine Bäche unter anderem in der 4500-Einwohner-Gemeinde Waverly wurden zu reißenden Flüssen. Autos wurden weggeschwemmt und Häuser zerstört.
Seit 40 Jahren nicht mehr so viel Regen
Der Restaurantbesitzer Kansas Klein sagte der Nachrichtenagentur AP, er habe am Samstag von einer Brücke in Waverly aus gesehen, wie zwei Mädchen und ein Hundewelpen an einem Brett geklammert vorbeigespült wurden. Die Strömung sei viel zu schnell gewesen, als dass ihnen jemand zu Hilfe hätte kommen können. Ob sie am Ende gerettet worden seien, wisse er nicht, habe aber von einem geretteten Mädchen mit Hund gehört.
Unter den Toten waren Babys, Erwachsene und Senioren, wie der Sheriff dem Sender WSVM sagte. Zwei sieben Monate alte Zwillinge wurden einem Vater von der Strömung aus den Armen gerissen, als er sie in Sicherheit bringen wollte. Für sie und für andere wurden Spendensammlungen eingerichtet, um für die Begräbniskosten zu zahlen.
Im nahe gelegenen McEwen wurde am Samstag so viel Regen gemessen wie seit 1982 an keinem Ort in Tennessee mehr. Klimaforscher warnen, dass solche Wetterextreme durch den Klimawandel immer häufiger werden.