Genuss mit gutem Gewissen
Unsere Schokoladen-Nikolos werden immer nachhaltiger
Bereits jeder vierte Schoko-Nikolaus erhielt beim heurigen Test die Bestnoten. Und: Die Durchschnittspreise bei bio-fairen Nikolos sind gesunken.
Rechtzeitig zur Adventszeit präsentieren die Umweltschutzorganisation Global 2000 und die Menschenrechtsgruppe Südwind ihren bewährten Schoko-Nikolo-Check als Entscheidungshilfe für den Süßigkeiten-Einkauf.
29 Schoko-Nikolos getestet
Insgesamt 29 Schokoladen-Nikolos und Weihnachtsmänner, die österreichweit in Supermärkten erhältlich sind, wurden getestet. Die Bewertung der sozialen und ökologischen Kriterien der jeweiligen Gütesiegel erfolgte über das Ampelsystem.
Harte Bedingungen für Industrie
Der Hintergrund des Tests ist ernst: Die Anbaubedingungen für Kakao verschärfen sich. "Klimaerhitzung, steigende Produktionskosten und schwankende Erträge setzen Kakaobauern unter immensen Druck", erklärt Anna Leitner, Nachhaltigkeitsexpertin bei Global 2000.
Regenhölzer für Kakao abgeholzt
"Regenwälder werden abgeholzt und gefährliche Pestizide belasten Umwelt und Gesundheit", so Leitner. Umso wichtiger sei es, dass Konsumenten bewusst zu Bio- und Fairtrade-Produkten greifen". Diese garantierten "umweltschonende Anbaumethoden und bieten Bauern eine faire Grundlage für ihre Arbeit."
Große Konzerne hinter Erwartungen
Ausgerechnet die Produkte großer Schokoladenkonzerne blieben hinter den Erwartungen zurück. Gudrun Glocker, Lieferketten-Expertin bei Südwind: "Ohne klare Lieferkettengesetze können Unternehmen weiterhin Menschenrechte und Umweltstandards ignorieren."
Preise für bio-faire Schokolade sinkt
Bemerkenswert: Trotz erschwerter Bedingungen sind die Preise für bio-faire Schokolade stabil geblieben. Der Durchschnittspreis in diesem Segment ist sogar leicht gesunken. Das zeigt: Nachhaltigkeit, Fairness und leistbare Schokolade können Hand in Hand gehen.
Sieben Testsieger und großes Mittelfeld
Die großen Supermarktketten setzen laut Testergebnis bei ihren Eigenmarken weiterhin auf hohe Nachhaltigkeitsstandards. Auch das vegane Angebot wurde beibehalten und "weiß zu überzeugen", so die Tester.
„Ausbeutung und weltweite Waldzerstörung sind eng verbunden mit der Schokoladen-Industrie.“
Wie auch schon in den vorherigen Tests geht der Nikolo der Marke EZA als Sieger hervor. Kunden können sowohl Kakao als auch Rohrzucker bis zu den Ursprungskooperativen zurückverfolgen.
Auch Eigenmarken erfolgreich
Mit doppelt-grüner Bestnoten punkten außerdem der "Gepa Bio Schoko-Nikolaus" (erhältlich bei Müller), der "Bio natura Schoko-Nikolo" von Hofer sowie die Bio-Eigenmarken von Spar und Billa, die sowohl mit ihrem veganen als auch dem herkömmlichen Schoko-Nikolaus überzeugen.
Auch Handelsketten wie dm, Lidl und Penny setzen zunehmend auf Produkte mit strengen Zertifizierungen.
Aufholbedarf bei großen Marken
Gerade die großen Schokolade-Marken haben in puncto Transparenz weiterhin Aufholbedarf: Die hinteren Plätze sind wie schon in den Vorjahren dominiert von den großen, globalen Marken wie Ferrero, Milka und Nestlé.
Problematische Schokoladenerzeugung
"Ausbeutung und weltweite Waldzerstörung sind eng verbunden mit der Schokoladen-Industrie", heißt es. Allein in Ghana und der Elfenbeinküsten, den Hauptanbauländern von Kakao, arbeiten demnach immer noch 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Verhältnissen auf Kakaofarmen.
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Auf den Punkt gebracht
- Der diesjährige Schoko-Nikolo-Check von Global 2000 und Südwind zeigt, dass Nachhaltigkeit und Fairness bei Schokoladen-Nikolos zunehmend an Bedeutung gewinnen, wobei bereits jeder vierte getestete Nikolaus Bestnoten erhielt.
- Trotz erschwerter Anbaubedingungen und steigender Produktionskosten sind die Preise für bio-faire Schokolade stabil geblieben oder sogar gesunken, während große Schokoladenkonzerne weiterhin hinter den Erwartungen zurückbleiben.