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Unsere Gletscher werden jetzt zur Todesfalle

Der Klimawandel sorgt nun für immer neue Gefahrenquellen, auf die Tourengeher und Wintersportler unbedingt achten müssen.

Clemens Pilz
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Alpinisten auf dem Großvenediger…
Alpinisten auf dem Großvenediger…
VERA REITER / APA / picturedesk.com

Auch nördlich des Alpenhauptkammes drohen jetzt großflächige Zusammenbrüche von Gletschern, wie jüngst in den Dolomiten – wir berichteten. Dazu kommen mögliche Fluten und Muren durch Schmelzwasser, das sich unter den Eisdecken aufbaut und staut.

Laut Glaziologin Andrea Fischer ist die Lage derzeit also brandgefährlich: Unter fast allen Gletscherzungen hätten sich in den letzten Wochen und Monaten von außen kaum erkennbare Hohlräume gebildet, so die Akademikerin zum ORF.

Schnee schmilzt nun 24 Stunden am Tag

"Schon jetzt zu Anfang Juli sind die meisten Gletscher weitgehend aper. Das gab es bisher noch nie", gibt die Expertin zu bedenken. "Wir sehen hier einen Zustand, der sonst Ende August oder im September auftritt. Die Temperaturen liegen nun auch in der Nacht durchgehend über dem Gefrierpunkt. Somit schmilzt das Eis über die gesamte Fläche 24 Stunden pro Tag, die Abflüsse in den Gletscherbächen sind sehr hoch. Diese Situation ist schon in früheren Sommern aufgetreten, aber bisher immer erst am Ende der Saison zu Herbstbeginn."

Auch Saharastaub beschleunigt Schmelze

Der immer wieder bis nach Europa verblasene Saharastaub beschleunigt dieses Jahr die Schneeschmelze weiter, die Verhältnisse für Gletschertouren seien daher äußerst ungünstig, so Fischer.

Blankeis mit Schuttauflage erfordere technisch sehr sauberes Gehen mit Steigeisen, noch mit Schnee verfüllte Spalten erfordern das Gehen in Seilschaft. In dieser Kombination könne diese Lage durch den auftretenden Steinschlag für Seilschaften rasch tödlich enden: "Das Eis der hochgelegenen Teile unserer Gletscher ist wesentlich dünner als das der Gletscherzungen am unteren Ende. Werden die oberen Bereiche schneefrei, kann die Sonne durch mehrere Meter Eis hindurch den Untergrund erwärmen, auch das Schmelzwasser trägt zusätzlich Wärme ein."

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com