Politik
"Unsere Freunde" – VdB will tausende Afghanen aufnehmen
Erwartungsgemäß spricht sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen für die Aufnahme von bis zu 1.000 afghanischen Familien aus.
Das Europäische Forum Alpbach widmet sich heuer Fragen nach der Zukunft Europas, den Chancen, welche die Klimakrise bietet und den verschiedenen Möglichkeiten, die Zukunft Europas zu finanzieren. Im Rahmen der offiziellen Eröffnung traf Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf seine griechische Amtskollegin Katerina Sakellaropoulou, die beim Thema Afghanistan ganz seiner Meinung war.
Anders wird das die Kanzlerpartei ÖVP sehen, die Van der Bellen bisher trotzdem immer ihre Unterstützung bei einer möglichen Wiederkandidatur zusicherte. Es stimmt, Österreich habe bereits sehr viele Flüchtlinge aus Afghanistan aufgenommen, so der Präsident. Bei der Frage, ob es damit genug wäre, sei das aber "irrelevant".
Technisch möglich wäre die Aufnahme von 100, 500 oder gar 1.000 Familien in Österreich. Diese "rechtliche, moralische und politische Verpflichtung" hätten aber alle Staaten der Europäischen Union. Wer sein Land verlassen muss, soll Schutz geboten bekommen. Vorrang soll Frauen und Mädchen gegeben werden, die für die EU gearbeitet haben – weil sie "unsere Freunde sind", so Van der Bellen laut "APA".
Zweifel an Kurz-Aussagen
Anders sieht das Bundeskanzler Sebastian Kurz mitsamt seiner Minister für Inneres und Äußeres. Nach Schweden habe man am meisten Afghanen aufgenommen und diese seien darüber hinaus nur schwer zu integrieren, 60 Prozent würden etwa Gewalt als Reaktion auf Religionsbeleidigung legitimieren.
Der Bundespräsident befindet hingegen, dass sich die allermeisten Afghanen im Land gut verhalten würden. Für ihn sei es keinesfalls sicher, dass Österreich keine Flüchtlinge aufnehmen wird.