29-Jährige erstochen

"Unrundes Gefühl" – Schock nach Messer-Mord in Meidling

Am Donnerstag wurde in Wien-Meidling die Leiche einer 29-Jährigen gefunden. Eine Anrainerin schildert ihre Eindrücke der Tat.

In Meidling wurde am Donnerstagmorgen gegen 9:20 Uhr die Leiche einer 29-jährigen Afghanin entdeckt. Aus ihrem Heimatland hatten die Eltern der Frau Alarm geschlagen und weitere Angehörige über einen Streit mit ihrem Partner informiert. Diese verständigten daraufhin die Polizei. Laut Exekutive soll die Frau durch mehrere Messerstiche getötet worden sein. Ihr Ehemann ist seit der Bluttat verschwunden und gilt als dringend tatverdächtig. Die Fahndung nach dem mutmaßlichen Mörder läuft auf Hochtouren.

Laut "Heute"-Infos handelt es sich bei der Getöteten um Arezoo A., die erste Ende Mai aus Afghanistan nach Wien gekommen war. Die Frau und der mutmaßliche Täter, der bereits seit 2011 in Österreich ist, waren bisher nicht polizeilich in Erscheinung getreten.

Mordalarm in Wien – 29-Jährige wurde erstochen.

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    In diesem Haus in Meidling geschah die Bluttat am Donnerstag in der Früh.
    In diesem Haus in Meidling geschah die Bluttat am Donnerstag in der Früh.
    Denise Auer

    "Unrundes Gefühl"

    Auch in der Wohnanlage, in dessen Innenhof sich auch ein Kindergarten befindet, war das Ehepaar nie auffällig geworden. "Wir kannten das Ehepaar nicht und haben auch nie etwas von einem Streit mitbekommen", erklärt Kindergartenpädagogin Tatsiana P. (40) im Gespräch mit "Heute".

    Ein Angehöriger der Getöteten habe gegen 8:30 Uhr bei der Kinderbetreuungseinrichtung geläutet und um Hilfe gebeten, da seine Bekannte vermisst sei. Über einen Tisch wollte sich der Mann vom Garten aus Zutritt zur Wohnung verschaffen. "Unter dem Fenster und im Stiegenhaus war dann ganz viel Polizei", schildert die 40-Jährige, die mit den Kindern während der laufenden Ermittlungen im Kindergarten blieb.

    "Das Publikum in der Nähe des Hauses ist speziell", erklärt die Kindergartenpädagogin. "Es ist überall Müll und die Leute hören laut Musik, Rauchen und Trinken. Es war schon ein unrundes Gefühl, hier zu sein."

    Bereits 14 Frauenmorde dieses Jahr

    Eine "Heute"-Anfrage im Innenministerium zeigt, dass der Mord an der jungen Afghanin bereits der vierzehnte Femizid in diesem Jahr ist. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Frauenmorde stark rückläufig. Im selben Zeitraum wurden 2023 insgesamt 22 Frauen getötet.

    Die offizielle Statistik aus dem Innenministerium

    • Insgesamt ereigneten sich im Jahr 2023, im Zeitraum von 01.01.2023 - 01.08.2023 22 Morde an Frauen
    • Insgesamt ereigneten sich im Jahr 2024, im Zeitraum von 01.01.2024 - 01.08.2024 14 Morde an Frauen – um ein Drittel weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres
    • Alter der Opfer im Jahr 2024 zwischen 18 und 90 Jahre (13, wenn 13-Jährige miteinbezogen)
    • Alter der Täter im Jahr 2024 zwischen 23 und 93 Jahre
    • In keinem Fall wurde zuvor ein Betretungsverbot ausgesprochen (2023 im ganzen Jahr 2)
    • Bis 1. Juli 2024 wurden 119 Sicherheitspolizeiliche Fallkonferenzen abgehalten (2023 wurden im gesamten Jahr 234 abgehalten, 117 im Vergleichszeitraum)
    • Bis 1. Juli 2024 wurden 7.328 Betretungsverbote ausgesprochen (Im Vergleichszeitraum 2023 waren es 7.650 und im gesamten Jahr waren es 15.115)
    • 6.064 Gefährder wurden bis Ende Mai 2024 zur Gewaltprävention vorgeladen (im Vergleichszeitraum 2023 waren es 6.333)

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      Auf den Punkt gebracht

      • In Wien-Meidling wurde die Leiche einer 29-jährigen Afghanin gefunden, die mutmaßlich von ihrem Ehemann getötet wurde
      • Die Polizei sucht intensiv nach dem Tatverdächtigen, der seit der Bluttat verschwunden ist
      • Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, während der Fall bereits der vierzehnte Femizid in diesem Jahr in Österreich ist
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