Welt

Unheimliches Mord-Rätsel um 27-Jährige im Kosovo

Ana Clara Urdangaray starb in Fushë-Kosovë nach einem Sturz aus dem sechsten Stock. Der mutmaßlichen Täter war ihr Freund – und mysteriös.

In ihrer Heimatstadt La Plata hatte Urdangaray Jus studiert. Zudem war sie englische Übersetzerin.
In ihrer Heimatstadt La Plata hatte Urdangaray Jus studiert. Zudem war sie englische Übersetzerin.
Screenshot Clarin

Facundo Urdangaray trauert um seine einzige Tochter: Ana Clara war am 1. November letzten Jahres nach Barcelona gereist, dort lernte sie E.N. kennen. Im März zog die Argentinierin mit E.N. nach Bern, am Mittwoch wurde der 31-jährige Schweizer mit kosovarischen Wurzeln in Fushë-Kosovë festgenommen – er steht im Verdacht, die 27 Jahre alte Ana Clara getötet zu haben.

Das Opfer war in den vergangenen neun Monaten durch Europa gereist. In ihrer Heimatstadt La Plata hatte sie zuvor Jus studiert. Zudem war sie Englisch-Übersetzerin. "Was soll ich nun machen?", fragt sich Facundo Urdangaray weinend. "Ich kann nicht glauben, dass sie jetzt in einem Sarg zurückkommt."

Vom Tod seiner Tochter erfuhr er erst am Mittwochabend. "Ich hatte ihr eine Nachricht geschrieben, war aber nicht besonders beunruhigt, als sie nicht zurückschrieb." Melanie, eine Freundin des Opfers in Barcelona, erzählte den Urdangarays, was sie aus den Medien erfahren hatte. "Sie war sich nicht sicher, ob es unsere Tochter war. So haben wir uns auf die Suche gemacht und uns an das (argentinische) Außenministerium gewandt, das sich nun um alles kümmert. Sie waren sehr nett zu uns und tun alles, um die Überführung so schnell wie möglich durchzuführen", sagt der Vater des Opfers zu "CN7 Noticias".

Waren Ana Clara und E.N. verlobt?

Am Sonntag hatte die Mutter zuletzt mit Ana Clara telefoniert. Die Argentinierin war mit E.N. für die Hochzeit seines Bruders in den Kosovo gereist. Tage später schickte Ana Clara ihrer Familie Videos von der Party. "Sie sah glücklich aus. Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte", so der Vater. Aus den Ermittlungen geht hervor, dass das Paar nach der Hochzeitsfeier in Streit geriet. "Er war wahrscheinlich auf Drogen und Alkohol und hat sie vom Balkon gestoßen. Sie wurde sehr schwer verletzt. Mein Baby starb im Spital", behauptet der Vater.

E.N. arbeitet in einem Architekturbüro im Kanton Bern als diplomierter Bauleiter. Auf seinem Insta-Profil stehen unter der Beschreibung sein Geburts- und sein Wohnort – Drenica (im Kosovo) / Bern – sowie der Name "Clara". Daneben ist das Emoji eines Verlobungsringes zu erkennen.

Hatte das Opfer eine Vorahnung?

Ana Clara erzählte nicht viel über ihn. "Meine Tochter hatte mit ihrer Mutter gesprochen und ihren Freund als Schürzenjäger und sehr eifersüchtig beschrieben. Ich bin überzeugt, dass es sich um einen Frauenmord handelt", meint Facundo Urdangaray.

Unter ihren Freundinnen und Bekannten ist die Trauer um Ana Clara groß. Eine Freundin der Urdangarays erinnert an einen Facebook-Post Ana Claras vom 21. November: "Man sagt, dass wir allein kommen und allein gehen. Das ist nicht wahr. Wir gehen mit vielen Erinnerungen, Lachen, Küssen und Umarmungen. Wir gehen mit den Händen voller Erlebnissen, mit dem Mund voller Aromen und mit dem Kopf voller Wissen. Nein, wir gehen nicht allein, denn an dem Tag, an dem wir gehen, stirbt ein kleines Stück derer, die uns liebten, mit uns", hatte das Opfer damals geschrieben.

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