Milliarden-Abzocke in Vietnam
Milliardärin bekommt zur Todesstrafe nun lebenslänglich
Knallharte Justiz: Die wegen Betrug und Geldwäsche zum Tod verurteilte Truong My Lan (68) erhielt in einem zweiten Verfahren noch lebenslange Haft.
Die wegen Finanzbetrugs bereits zum Tode verurteilte vietnamesische Immobilienunternehmerin Truong My Lan (68) ist wegen weiteren Milliardenbetrugs noch einmal zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass Lan durch Betrug in den Besitz von Immobilien im Wert von mehreren Milliarden Euro gekommen ist. Mit ihr wurden 33 Mitangeklagte zu Haftstrafen von zwei bis 23 Jahren verurteilt.
Lan wurde außer wegen Betrugs auch wegen Geldwäsche und illegaler grenzüberschreitender Geldtransfers verurteilt, wie staatliche Medien berichten. Sie soll sich durch die illegale Ausgabe von Anleihen über vier Unternehmen insgesamt 1,2 Milliarden Dollar von fast 36.000 Anlegern beschafft haben.
Elf Milliarden Dollar abgezockt
Außerdem wurde die 68-Jährige für schuldig befunden, umgerechnet 15 Milliarden Euro durch Betrug abgezweigt zu haben und über von ihr kontrollierte Unternehmen zwischen 2012 und 2022 mehr als vier Milliarden Euro illegal nach und aus Vietnam transferiert zu haben. Ob Lan in Berufung gehen wird, war noch offen.
Prozess in zwei Verhandlungen
Die Vorwürfe gegen Lan waren auf zwei Verfahren aufgeteilt worden. Im ersten Prozess wurde die Vorsitzende des Immobilienunternehmens Van Thinh Phat im April zum Tode verurteilt. Dagegen hat sie Berufung eingelegt. In dem Prozess ging es staatlichen Medien zufolge um eine Summe von umgerechnet 10,8 Milliarden Franken, knapp drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts Vietnams im Jahr 2022.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die vietnamesische Immobilienunternehmerin Truong My Lan, die bereits wegen Betrugs und Geldwäsche zum Tode verurteilt wurde, erhielt in einem zweiten Verfahren eine lebenslange Haftstrafe
- Lan wurde für schuldig befunden, durch Betrug und illegale Geldtransfers Milliardenbeträge erlangt und transferiert zu haben, während 33 Mitangeklagte zu Haftstrafen von zwei bis 23 Jahren verurteilt wurden