Welt
UNHCR: 65,6 Millionen Menschen auf der Flucht
Noch nie zuvor waren so viele Menschen auf der Flucht: 65,6 Millionen Menschen verloren 2016 ihre Heimat, so das UNHCR.
Krieg, Gewalt oder Verfolgung: Gegenüber Ende 2015 habe sich die Zahl der Geflohenen weltweit um 300.000 Menschen erhöht.
Heftig: Die Zahl der vertriebenen Menschen hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Von 33,9 Millionen im Jahr 1997 auf 65,6 Millionen Ende 2016. Das steht in der Jahresstatistik des Uno-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR), die heute veröffentlicht wird. Die Zahl der Vertriebenen ist die höchste je registrierte – sie ist knapp höher als die Einwohnerzahl Grossbritanniens.
Größter Krisenherd Syrien
Alleine 2016 wurde zehn Millionen Menschen in Syrien in die Flucht getrieben, gleichzeitig kehrten Millionen Menschen, die bereits geflohen sind, in ihre Heimat zurück.
Vor Beginn des Bürgerkriegs 2011 flohen zwölf Millionen Syrer – laut UNHCR die größte Vertriebenenkrise weltweit.
Weiterer Brennpunkt: Afghanistan. 4,7 Millionen Menschen sind geflohen. Zudem sind 4,2 Millionen Iraker auf der Flucht vor Kämpfen und Verfolgung.
Sorge bereitet dem UNHCR auch der Südsudan, wo mittlerweile 3,3 Millionen Menschen vertrieben wurden, was einem Viertel der Bevölkerung entspricht. Die Zahl der geflüchteten Südsudanesen verdoppelte sich im vergangenen Jahr. Die Mehrheit, 1,9 Millionen, sind intern Vertriebene.
Mehr Solidarität nötig
Bei 65,6 Millionen Menschen auf der Flucht heißt, dass im Schnitt einer von 113 Menschen weltweit von Flucht und Vertreibung betroffen ist.
UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi forderte Solidarität mit den Opfern der Vertreibung. Die Weltgemeinschaft müsse sich stärker für die Vermeidung möglicher Kriege und die Lösung bestehender Konflikte einsetzen.
"Welchen Maßstab man auch nimmt, diese Zahl ist nicht zu akzeptieren. Und aus ihr spricht lauter als jemals zuvor die Notwendigkeit zur Solidarität und zu gemeinsamen Zielen bei der Prävention und Lösungen von Krisen. Gemeinsam muss sichergestellt werden, dass Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Asylsuchende weltweit angemessen geschützt und versorgt werden, während zugleich Lösungen angestrebt werden. Wir müssen zugunsten dieser Menschen besser werden. In einer Welt voller Konflikte bedarf es Entschlossenheit und Mut, nicht Furcht", so Grandi.
Den gesamten Bericht finden Sie auf www.unhcr.at
(isa)