8 Millionen investiert

Ungewollter Fahrradhighway – das planen die Anrainer

Rund 72 Prozent der Anwohner stimmten gegen den doppelspurigen Radweg, gebaut wurde er trotzdem. Nun planen die Döblinger einen Protest.

Robert Cajic
Ungewollter Fahrradhighway – das planen die Anrainer
Anwohner der Krottenbachstraße planen nun einen Sitzprotest gegen den Bau des "Fahrradhighways".
Screenshot GoogleMaps; Brüschürre Peter Pitzinger; Collage

Ein geplanter Fahrradhighway bringt nun schon seit längerer Zeit die Wiener im 19. Bezirk zur Weißglut. Konkret handelt es sich um einen durchgängigen Zweirichtungsradweg entlang der Krottenbachstraße.

Dabei wird der erste Abschnitt zwischen der Cottagegasse und Flotowgasse bereits gebaut. Der dritte Abschnitt zwischen der Börnergasse und Felix-Dahn-Straße ist bislang genehmigt. Die Arbeiten um den fehlenden zweiten Abschnitt sollen noch im Dezember 2024 beendet werden – zum Ärger der Anrainer.

Anrainer protestieren

Denn der "Geister-Radweg" kommt den Bewohnern teuer, neben acht Millionen Euro, die verpulvert wurden, fehlen in Zukunft auch rund 200 Parkplätze. Diese werden nämlich vernichtet und müssen dem Radweg weichen, eine Alternative wurde nicht angeboten. Bei einer Umfrage sprachen sich 72 Prozent der Bürger gegen das Vorhaben aus – ohne Erfolg, der Highway kommt trotzdem.

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    Der geplante Fahrradhighway bringt nun schon seit längerer Zeit die Wiener im 19. Bezirk zur Weißglut.
    Der geplante Fahrradhighway bringt nun schon seit längerer Zeit die Wiener im 19. Bezirk zur Weißglut.
    zVg

    Akzeptieren will man das aber anscheinend nicht. Geplant ist deshalb jetzt ein Protest à la "Klimakleber". Der Rechtsanwalt Peter Pitzinger rief gemeinsam mit seiner Frau Alice Pitzinger-Ryba zu einem ruhigen Sitzprotest am 25. Juni auf. Gemeinsam mit den anderen Anrainern wolle man so ein Zeichen setzen. Dabei hätten sich auch schon mehrere Bürger bei ihm angemeldet, ebenso habe Bezirksvorsteher Daniel Resch seine Teilnahme zugesagt.

    "Ich bin nicht gegen Radwege, aber ..."

    Der überparteiliche Protest soll dabei ein Statement setzen und zeigen, dass die Bürger mit der Entscheidung der Politik nicht zufrieden sind. Ausweichmöglichkeiten wurden dabei schon vor längerer Zeit vorgeschlagen – darauf eingegangen sei aber niemand. "Ich bin nicht generell gegen Radwege, aber hier ist es einfach ungünstig", fasste Pitzinger den Bau zusammen.

    Im "Heute"-Gespräch erklärte der Jurist, wieso er das Vorhaben eingeleitet hatte. Es gehe ihm darum, gehört und ernst genommen zu werden. Dass man einfach so über die Wünsche und Anliegen der Bewohner "drüberfährt", kann er nicht verstehen. Die verlorenen Parkplätze seien dabei das größte Problem, das bestätigten Pitzinger auch die Geschäftsinhaber der umliegenden Läden.

    An guten Tag zwei Radler pro Stunde auf "Highway"

    Der Radweg sei für die Wiener absolut unsinnig. Gegenüber "Heute" meinte der Jurist, dass die Trafik eine Zählung der Radfahrer an einem Tag durchführte. Das Ergebnis dabei – 17 Radfahrer konnte sie erblicken. An einem anderen Tag waren es immerhin schon 50, für Pitzinger aber trotzdem viel zu wenig.

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    "Wenn ich drei Wünsche bei der guten Fee frei hätte, so wäre mein erster, dass das ganze Projekt gestoppt wird und man es wieder zurückbaut. Das wird aber wohl kaum passieren. Darum ist mein zweiter Wunsch, dass man in Zukunft mehr auf die Einwohner hört!"

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