Österreich-News
Ungelöster Entführungs-Krimi: Falscher Täter angeklagt?
Freiheitsberaubung, ein gebrochener Arm und harte Prügel, doch das einstige Opfer kam nicht in den Gerichtssaal.
Folter, schwerer Raub und Freiheitsberaubung mitten in Wien – die Vorwürfe gegen einen jungen Serben wiegen schwer. Der mit Handschellen vorgeführte Mann leugnete jedoch gestern vor dem Wiener Straflandesgericht beharrlich, an der Gewaltorgie beteiligt gewesen zu sein.
Vielmehr hätte er zum Tatzeitpunkt im vergangenen Februar auf einer Baustelle am Balkan gearbeitet. Handyvideos sollen sein Alibi beweisen.
Angeklagter und sein Anwalt beharren auf Unschuld
Der Beschuldigte verwickelte sich zwar in zahlreiche Widersprüche, doch Anwalt Elmar Kresbach konnte geschickt zugunsten des Angeklagten argumentieren und beteuerte die Unschuld seines Mandanten.
Seine Trumpfkarte: Das Opfer, ein Mann aus dem Suchtgift-Milieu blieb als Zeuge dem Gericht fern. Der Prozess wird im März weitergeführt.
Bemerkenswert: Das Handy des Angeklagten konnte, offenbar mangels Sachkenntnis, nur zum Teil forensisch ausgewertet werden. Das Gerät selbst ist in der Verwahrungsstelle nicht mehr auffindbar.