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Ungeimpfte sollen trotz Lockdown-Ende nichts dürfen

Der Lockdown für Ungeimpfte endet, gab die Regierung am Mittwoch bekannt. Public-Health-Experte Armin Fidler wagt nun einen Vorstoß, einen Aufreger.

Rene Findenig
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 2G-Kontrollen im Handel durch Exekutivbeamte in Wien – Ungeimpfte sollen weiter nichts dürfen, so der Experte.
2G-Kontrollen im Handel durch Exekutivbeamte in Wien – Ungeimpfte sollen weiter nichts dürfen, so der Experte.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Der Lockdown für Ungeimpfte endet mit 31. Jänner 2022 – mit dieser Ankündigung hat die Bundesregierung am Mittwoch überrascht. Wie es mit den übrigen Regeln – 2G im Handel, 3G am Arbeitsplatz, Maskenpflicht auch im Freien, um nur einige zu nennen – weitergeht, ist noch offen, vorerst besteht sie weiter. Public-Health-Experte Armin Fidler sagt nun: Auch wenn Ungeimpfte aus dem Lockdown kommen, sollen sie im öffentlichen Leben quasi auf Dauer nichts machen dürfen. Er plädiert nämlich für die Beibehaltung der 2G-Regelung.

Wirt, Handel und sogar Öffis tabu

Wie Fidler im Interview mit "Puls 24" sagt, begrüße er das Lockdown-Ende für Ungeimpfte, 2G-Pflicht im Handel, in der Gastro und im öffentlichen Raum solle aber aufrecht bleiben. Ungeimpfte dürften damit außer Haus, aber so gut wie nichts tun, denn der Besuch beim Wirt wäre ebenso tabu wie ein Einkauf im nichtlebensnotwendigen Handel – vielleicht sogar die Benützung von öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Fidler zudem anspricht. Einfach alles, wo mehrere Menschen zusammenkommen würden, so der Experte.

Einen "Bonus" sollen dafür Geimpfte und Genesene bekommen: In der Gastronomie sehe Fidler wenig Sinn für die Beibehaltung der Sperrstunde um 22 Uhr. Der Lockdown für Ungeimpfte habe in der Delta-Pandemie ihren Sinn gehabt, denn damals habe es zwar weniger Ansteckungen, dafür aber viel mehr schwere Verläufe gegeben, so der Experte. Außerdem sei eine Impfpflicht noch nicht in Sichtweite gewesen. Omikron habe jedoch alles verändert und mit der Pflicht, sich impfen zu lassen, mache der Lockdown keinen Sinn mehr.

Sogar 2G plus für Experten denkbar

2G dagegen sei nach wie vor Gold wert – sogar in Öffis könne dies "absolut relevant" sein, so Fidler, der auch Teil der heimischen Corona-Ampelkommission ist. Ebenso wichtig seien Zugangsbeschränkungen: "2G oder von mir aus auch 2G-plus", sagt Fidler im Gespräch mit "Puls 24"-Moderatorin Bianca Ambros. "Dass zum gegebenen Zeitpunkt, wo sich Menschen treffen, ein hohes Maß an Sicherheit besteht", müsse laut dem Public-Health-Experten garantiert sein. 

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