Wirtschaft
Unfall wegen Arbeitsdruck! Mechaniker klagt Laudamotion
Billig-Tickets um jeden Preis? Laudamotion wird jetzt von einem Ex-Mitarbeiter verklagt. Es geht um Stress, widrige Bedingungen und viel Geld.
Schwere Vorwürfe eines Flugzeugmechanikers gegen seinen früheren Arbeitgeber Laudamotion. Christian W. Muchas "FaktuM" berichtet über eine Klage gegen die Airline wegen eines Arbeitsunfalls in Folge von Dauerstress, Zeitdruck und der Missachtung des Mehraugenprinzips.
Der Mann war zwischen März 2018 und Ende Juli 2019 bei Laudamotion angestellt, davor bei der Niki Luftfahrt und erlitt am 20. Dezember 2018 schwere Verletzungen an Kopf und Wirbelsäule. Wie das Magazin berichtet, war der Arbeiter bei Wartungsarbeiten am Fahrwerk eines Flugzeugs aus ein bis zwei Metern auf den Boden gestürzt. Von dem beidseitigen Bandscheibenvorfall hat er sich noch immer nicht erholt, kann keine längeren Fußwege zurücklegen und leidet an Depressionen. Die Kündigung flatterte dann im Mai 2019 ins Haus. Wegen des langen Krankenstandes.
Brisante Causa
Die Causa ist aus zwei Gründen brisant. Der Mann war alleine unterwegs. Normalerweise gilt bei der Flugzeugtechnik allerdings das Vier-Augen-Prinzip. Aus Kostengründen soll das bei Laudamotion nicht immer eingehalten werden, heißt es in dem "FaktuM"-Bericht. Zudem fehlte "wieder einmal" die Leiter, die den Aufstieg zum Fahrwerk ermöglicht. Der Mann musste also hinaufklettern – was in Kombination mit den Witterungsbedingungen (Schneefall) – zum Unfall führte.
"Das Unglück wäre nicht passiert, wenn mindestens ein zweiter Flugzeugtechniker anwesend gewesen wäre, die Leiter an der richtigen Position gewesen wäre und kein Druck bestanden hätte, noch zwei weitere Maschinen innerhalb kürzester Zeit zu warten", schreibt das Magazin. Gegen Laudamotion läuft nun eine Klage auf Schmerzensgeld und Verdienstentgang in Höhe von insgesamt 21.000 Euro.