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Vermummte sorgen mit Hass-Aktion in Wien für Entsetzen
Unbekannte Aktivisten verbarrikadierten mit einer homophoben Botschaft den Eingang einer Städtischen Bücherei in Wien-Mariahilf.
Mit dem Hissen der Regenbogenfahne am Rathaus gab die Stadt Wien den Startschuss für den Regenbogenmonat Juni. Während des Pride Month wird unter dem Motto "Lebe deine Liebe!" umfassend zu LGBTIQ-Themen informiert. So möchte man ein weiteres starkes Zeichen gegen die Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung oder des Geschlechts setzen.
Hass-Parolen, Ziegel und Flugblätter
Auf der Gumpendorfer Straße sorgten einige vermummte Aktivisten am Freitagmorgen hingegen für blankes Entsetzen. Ein "Heute"-Leserreporter wurde Zeuge des Vorfalls und konnte einige Schnappschüsse machen. "Die haben die Tür mit riesigen Ziegeln verbarrikadiert. Dabei riefen sie homophobe Parolen und warfen mit Flugblättern um sich", erzählt der schockierte Wiener. Am Nachmittag soll dort nämlich eine Dragqueen aus Kinderbüchern vorlesen.
Auf Nachfrage von "Heute" bestätigte ein Sprecher der Büchereien Wien die Störaktion. "Die alarmierte Polizei nahm vor Ort den Sachverhalt auf. Innerhalb einer Viertelstunde war alles wieder weggeräumt", so der Sprecher im "Heute"-Talk. Die Wiener Polizei gab auf ihrem Twitter-Account bekannt, dass der Verfassungsschutz bereits wegen Verhetzung ermittelt.
SPÖ verurteilt Störaktion aufs Schärfste
Schockiert zeigt sich auch SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner über die Störaktion in Mariahilf. "Wir warnen seit Jahren, dass die Zahl von Angriffen auf die LGBTIQ-Community steigt. Dieser neue Vorfall zeigt einmal mehr, dass sich eine kleine Minderheit mit widerlichem Hass gegen die Vielfalt in unserem Land richtet. Das kann und darf die Politik nicht durchgehen lassen", so Lindner. Der verurteilenswerte Vorfall vor der Wiener Bibliothek ist für Lindner Ausdruck einer gesellschaftlichen Krise, die von der Bundespolitik viel zu lange ignoriert wurde.