Wien
Umstellt! Vier Festnahmen nach Schüssen in Wien
In Wien-Floridsdorf wurden vier Personen auf offener Straße angeschossen. Die Täter flohen in Autos, die Polizei nahm bisher vier Verdächtige fest.
Schüsse am späten Samstagabend in Wien-Floridsdorf – vier verwundete Personen, darunter drei bosnische und ein iranischer Staatsangehöriger, gingen zu Boden. Kurz darauf quietschten Reifen, die mit Schuss- und Stichwaffen ausgerüsteten Täter ergriffen die Flucht. Die Polizei sperrte die Umgebung der Fultonstraße in Floridsdorf weiträumig ab – und rief die Bevölkerung auf, den Bereich zu meiden. Im Zuge des Einsatzes von Beamten mit Sturmgewehren und schusssicheren Westen sowie der Cobra und WEGA wurde ein Haus gestürmt, vier Verdächtige wurden festgenommen.
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"Ebenfalls vier Personen wurden mit schweren Stich- und Schussverletzungen erstversorgt, es besteht jedoch derzeit keine Lebensgefahr", so die Polizei, die weiter zu einem bisher unbekannten Motiv ermittelt. Bei den mutmaßlichen Tätern handle es sich laut einem Polizeisprecher um bosnische Staatsangehörige. Sie hatten die Fluchtfahrzeuge aufgrund der gigantischen Fahndung im Bezirk stehen lassen und waren zu Fuß weitergeflüchtet – hatten allerdings Hinweise und ihre Kennzeichentafeln hinterlassen, die die Beamten zu ihrem Aufenthaltsort führte.
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Opfer mit Stich- und Schussverletzungen
Laut Angaben der Polizei wurden die vier Opfer mit Schuss- und Stichwunden in Wiener Spitäler eingeliefert, schwebten aber nicht in Lebensgefahr. Das Motiv der Bluttat sei noch Gegenstand laufender Ermittlungen, von Augenzeugen wurde im Vorfeld nur von einer "Auseinandersetzung" berichtet. Tatort und das Haus, in dem die Verdächtigen festgenommen wurden, wurden von der Polizei weiter abgesperrt, um Spuren sichern zu können. Die Polizei durchsuchte auch weiter die Nahbereiche der Wohnadressen der Festgenommenen.
Gegenüber "Heute" meldete sich Gerhard Karner (VP) zu Wort: "Kriminelle Netzwerke oder Parallelgesellschaften, die unsere Rechtsordnung missachten, haben in unserem Land keinen Platz", so der Innenminister in einer ersten Reaktion. Die Wiener Polizei führe die Ermittlungen "mit Hochdruck", betont er. Nachsatz: "Sie wird mit aller Konsequenz gegen diese kriminellen Gruppen vorgehen. Ich danke den am Einsatz beteiligten Polizistinnen und Polizisten für ihr professionelles Handeln", so Gerhard Karner.