Wien
Um Energie zu sparen: Publikum soll Stadthalle heizen
Jetzt macht sich die Energiekrise auch in der Wiener Volksoper bemerkbar. Deshalb zieht man nun Konsequenzen – und erhöht unter anderem Ticketpreise.
Die Energiepreise steigen stetig. Nun müssen auch Wiener Volksoper, Stadthalle und Vereinigte Bühnen sparen. Die Vorbereitungen für die neue Theatersaison laufen. Im Umlauf sind auch viele Ideen zum Energiesparen.
Publikum als Wärmequelle?
In der Stadthalle kommt dabei auch die Abwärme des Publikums ins Spiel. "Das ganze Thema von Wärmerückgewinnung von Energie die hier produziert wird, durch die Wärme des Publikums, dass wir diese Wärme speichern, um dann die Halle dann auch zu heizen", so Matthäus Zelenka, Geschäftsführer der Wiener Stadthalle in der ORF-Sendung "Wien Heute".
In der Wiener Volksoper hat man diese Möglichkeit vorerst auf Eis gelegt. "Der Aufwand wäre zu groß. Die Kosten wären zu hoch, dass es sich amortisiert. Aber wenn sich hier technische Neuerungen ergeben, werden wir selbstverständlich auch in diese Richtung gehen", so Christoph Ladstätter der kaufmännische Geschäftsführer der Volksoper.
Vereinigte Bühnen heuer ohne Weihnachtsbeleuchtung
Realisiert wird aber eine Photovoltaik-Anlage. Eine solche Anlage bekommt auch die Stadthalle, vorerst im Ausmaß von fünfeinhalb Quadratmetern. Diese sollen später ausgeweitet werden. Mittelfristig will man 100 Prozent des Stromverbrauchs selbst produzieren.
Photovoltaik ist bei den Häusern der Vereinigten Bühnen Wien nicht möglich, nur auf deren Kulissen-Depot in Harringsee. Die Kulissen sind auch von nachhaltiger Bedeutung. "Es ist natürlich auch so, dass wir Kulissen und Produktionsteile, die wir nicht mehr brauchen, zerlegen, um für eine neue Produktion zu verwenden", erklärt Franz Patay, der Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien. Weiters werden auch ganz naheliegende Aspekte forciert. So wird in der Stadthalle Wien nicht übermäßig geheizt und nicht notwendige Beleuchtung abgedreht. 2022 wird es außerdem keine Weihnachtsbeleuchtung geben.
Tickets werden teurer
Auch bei der Wiener Volksoper wird die Außenbeleuchtung zeitlich beschränkt. Man werde sehr spät mit der Beleuchtung beginnen und sehr früh wieder aufhören - knapp nach der Vorstellung, so Ladstätter. Kürzer beleuchtet werden auch das Ronacher und das generalsanierte Raimund Theater. Die Temperaturen in den Zuschauerräumen werden auf zirka 20 Grad etwas abgesenkt. Etwas angehoben werden die Ticketpreise, aber erst in der übernächsten Saison.