Österreich
Ukrainerin bekam wegen "Cannabis"-Parfüm Ärger mit Zoll
Nach ihrer Flucht aus Charkiw, lebt sich Olga N. in Tirol ein. Sie bestellte nun einen Duft aus ihrer Heimat, doch beim Zoll rümpfte man die Nase.
Olga N. musste die Ukraine verlassen, als der Krieg ausbrach. Nun lebt und arbeitet die Geflüchtete in Tirol. Die Hotelangestellte wollte sich in ein Stück Normalität nach Österreich holen und bestellte deshalb eine Handcreme und ein Parfum aus ihrer Heimat. Das Paket erweckte jedoch Verdacht beim Zoll.
Der Duft mit dem provokanten Namen "Like Cannabis but Not" roch nach Ärger – Es bestand plötzlich Drogenverdacht. Die Sendung wurde daraufhin zurückgeschickt. Olga N. bekam daraufhin eine Nachricht mit der Erklärung von der Postverzollung: "Die Sendung wurde aufgrund unzulässigen Inhaltes (Cannabis Öl) an den Absender retour gesendet."
Post sendete verdächtige Sendung zurück
"Ich bin verärgert, es ist eine sehr unangenehme Situation", sagt die Ukrainerin im "Heute"-Gespräch. "Man kann das Parfum normalerweise auch auf einer österreichischen Website bestellen, aber dort war er ausverkauft." Die Hotel-Mitarbeiterin entschied deshalb, einen ukrainischen Online-Shop zu unterstützen.
Nachdem die Bestellung zurückgeschickt wurde, klärte der Zoll die Betroffene auf: "Es ist in vielen Fällen leider so, dass die Post bei einer reinen Vermutung, bzw. Möglichkeit einer Einfuhrbeschränkung, gar nicht erst die Prüfung oder Feststellung durch den Zoll veranlasst, sondern die Ware von sich aus selbst retourniert."
Auf "Heute"-Anfrage klärt der Sprecher der Post nun auf: "Das Paket wurde nicht beschlagnahmt, sondern im Zuge der Zollanmeldung retourniert. Das ist das übliche Vorgehen, wenn es sich beim Inhalt um CBD oder THC-haltige Produkte handelt. Hier ist aber leider ein menschlicher Fehler geschehen, wodurch der Inhalt unrichtig klassifiziert und zurückgesendet wurde." Die Post bedauert die Unannehmlichkeiten. "Wir werden uns direkt mit der Empfängerin in Kontakt setzen und ihr eine kleine Wiedergutmachung zukommen lassen."