Ukraine

Putin wirft jetzt seinen "Super-Panzer" in die Schlacht

Der T-14 "Armata" ist der modernste Kampfpanzer der russischen Streitkräfte. Erstmals soll dieser Koloss jetzt am Schlachtfeld eingesetzt worden sein. 

Roman Palman
Ein T-14 "Armata" bei der Parade zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am 9. Mai 2019 auf dem Roten Platz in Moskau.
Ein T-14 "Armata" bei der Parade zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am 9. Mai 2019 auf dem Roten Platz in Moskau.
REUTERS

Erstmals sollen die russischen Streitkräfte in der Ukraine auch "Super-Panzer" vom Typ T-14 Armata ins Gefecht geschickt haben. Das zumindest trompetete die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag in die Welt hinaus. Anonymen Armee-Quellen zufolge würden die "neuesten Armata-Panzer eingesetzt, um ukrainische Stellungen zu beschießen", heißt es darin.

Gleichzeitig musste das staatliche Medium aber hinzufügen, dass der Panzer "noch nicht an direkten Angriffsoperationen beteiligt" gewesen sei. Details darüber, wie viele T-14 wann und wo genau im Einsatz standen, lässt die Meldung missen. Einzig, dass die Panzer mit einem "zusätzlichen Seitenschutz" versehen seien, wird erwähnt.

Ob nun tatsächlich auch "Armata" an der Front kämpfen, lässt sich nicht unabhängig feststellen – Videos oder Fotos der Fahrzeuge im Kampfeinsatz fehlen bisher. Der T-14 ist jedenfalls der modernste und neuste Panzer im Fahrzeugarsenal der russischen Armee und der erste selbst entwickelte Panzer seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahre 1991. Militär-Analyst Franz-Stefan Gady hatte ihn noch 2016 als "revolutionärsten Panzer" der Welt bezeichnet.

Eigentlich sollten bereits auf 2020 hin insgesamt 100 Armatas gebaut werden – im Januar 2020 war aber noch kein einziger Panzer geliefert worden. Im Dezember 2021 hieß es dann von Rostec-Generaldirektor Wladimir Artiakow, dass die Serienfertigung begonnen habe. 

Allerdings hatte man längst die Produktion der neuen Panzer zugunsten der Modernisierung von älteren Modellen wie dem T-72 und dem T-90 hintangestellt. Das wenig ambitioniert klingende Ziel, das drei Monate vor der Ukraine-Invasion verkündet wurde: "mehr als 40 Stück" des T-14 sollten bis 2024 (!) an das russische Militär geliefert werden.

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    Im Februar 2023 hatte Putins Invasionsarmee noch eine "epische Panzerschlacht"...
    Im Februar 2023 hatte Putins Invasionsarmee noch eine "epische Panzerschlacht"...
    Evgeniy Maloletka / AP / picturedesk.com

    Doch warum werden nicht mehr von diesen "Super-Panzern", die alte Sowjet-Modelle völlig deklassieren sollen, produziert? Der Grund ist simpel: der T-14 ist extrem teuer. Mit einem Stückpreis von über 7,1 Millionen Euro ist der Armata nämlich rund drei Mal so teuer wie ein T-90. Dazu kommt noch, dass er mit westlichen Komponenten entworfen wurde, für die erst Ersatz gefunden werden muss.

    Dass sich die Produktion angesichts des Krieges nun trotzdem intensiviert hat, ist möglich, aber keinesfalls gesichert. Denn selbst wenn Putin die nötigen Mittel locker machen würde, der Flaschenhals ist die Rüstungsindustrie.

    Wladimir Putin bei einer Inspektion der T-14-Produktionsreihe in der Panzerfabrik Uralwagonsawod in Nischni Tagil im November 2015.
    Wladimir Putin bei einer Inspektion der T-14-Produktionsreihe in der Panzerfabrik Uralwagonsawod in Nischni Tagil im November 2015.
    REUTERS

    Deren Produktionskapazitäten sind seit dem Sowjet-Fall massiv geschrumpft, es gibt gerade einmal eine größere Panzerfabrik (Uralwagonsawod in Nischni Tagil), die selbst kaum hinterherkommt, die seit Februar 2022 erlittenen Verluste auszugleichen

    Die Armatas sind also wohl weiterhin Exoten in Putins Arsenal und in nur stark begrenzter Anzahl verfügbar. Berichte über deren Einsatz dürften eher propagandistischen Zwecken dienen, als tatsächlich auf dem Schlachtfeld einen Unterschied zu machen. Der T-14 wird als russischer Joker gegen den deutschen Leopard gesehen.

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      Eine vermutlich in der Ukraine gestartete Sowjet-Drohne ist am 26. März knapp 200 Kilometer südlich von Moskau abgestürzt und explodiert.
      Eine vermutlich in der Ukraine gestartete Sowjet-Drohne ist am 26. März knapp 200 Kilometer südlich von Moskau abgestürzt und explodiert.
      REUTERS
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        ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com
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