Ukraine

Ukraine-Drohne explodiert in Russland – Kreml reagiert

Eine vermutlich in der Ukraine gestartete Sowjet-Drohne ist am Sonntag knapp 200 Kilometer südlich von Moskau abgestürzt und explodiert.

Roman Palman
Die Explosion in Kirejewsk soll durch eine ukrainische Drohne ausgelöst worden sein, sagen russische Behörden.
Die Explosion in Kirejewsk soll durch eine ukrainische Drohne ausgelöst worden sein, sagen russische Behörden.
REUTERS

Bei der Explosion in Kirejewsk bei Tula seien drei Menschen verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur TASS. An mehreren Gebäuden sei erheblicher Sachschaden entstanden.

Fotos der internationalen Nachrichtenagentur Reuters zeigen mindestens zwei beschädigte Einfamilienhäuser in deren Garten sich mehr als ein Dutzend Männer in Militäruniform aufhalten:

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    Eine vermutlich in der Ukraine gestartete Sowjet-Drohne ist am 26. März knapp 200 Kilometer südlich von Moskau abgestürzt und explodiert.
    Eine vermutlich in der Ukraine gestartete Sowjet-Drohne ist am 26. März knapp 200 Kilometer südlich von Moskau abgestürzt und explodiert.
    REUTERS

    Bei der Drohne handelt es sich nach Angaben russischer Ermittler um eine Tu-141 "Strisch" ("Mauersegler"). Die in den 1970er-Jahren entwickelte Drohne diente ursprünglich zur Aufklärung, soll aber von den ukrainischen Streitkräften zur sogenannten Kamikaze-Drohne mit Sprengsätzen umgebaut worden sein.

    Kreml reagiert

    Der Kreml hat zu dem Vorfall selbst Stellung genommen. "Das Kiewer Regime hat versucht, russisches Territorium mit Hilfe einer Tu-141-Drohne anzugreifen", schrieb das Verteidigungsministerium in seinem Telegram-Kanal. Das Luftverteidigungssystem habe die Drohne lokalisiert, "Pole 21 hat einen Impuls abgeben, wodurch ihr Navigationssystem deaktiviert wurde", heißt es darin.

    Pole 21 ist ein Störsender, der GPS-, Galileo-, Glonass- und Beidou-Satellitennavigationssysteme neutralisieren soll. Infolgedessen habe die Drohne die Orientierung verloren und sei in der Nähe von Kirejewsk abgestürzt.

    Spezialisten des Verteidigungsministeriums, des Ministeriums für Notsituationen und der Strafverfolgungsbehörden seien vor Ort, um die Trümmer zu bergen und zu analysieren.

    Brisanter Vorfall in Kroatien

    Es ist nicht die erste Drohne dieses Typs aus alten Sowjetbeständen, die die Russen vom Himmel geholt haben wollen. Ein Vorfall mit einer Tu-141 in Kroatien ist aber besonders in Erinnerung geblieben. Kurz nach Beginn der russischen Invasion, ist am 10. März 2022 gegen Mitternacht eine solche Drohne vor einem Studentenheim in Zagreb vom Himmel gestürzt:

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      Kurz nach Beginn des russischen Einmarsches in der Ukraine kam es in Kroatien zu einem brisanten Drohnen-Absturz.
      Kurz nach Beginn des russischen Einmarsches in der Ukraine kam es in Kroatien zu einem brisanten Drohnen-Absturz.
      IMAGO/Pixsell

      Obwohl die ukrainische Armee jede Verbindung abstritten, deutete alles daraufhin, dass das Fluggerät in der Ukraine gestartet war und dann wohl durch einen Navigationsfehler anstatt nach Russland Richtung Kroatien abdrehte. Nach 550 Kilometern, auf denen sie auch Rumänien und Ungarn überflog, dürfte dann der Sprit ausgegangen sein. Verletzt wurde niemand.

      Alle aktuellen Entwicklungen zum Ukraine-Krieg auf einen Blick >

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        Im Februar 2023 hatte Putins Invasionsarmee noch eine "epische Panzerschlacht"...
        Im Februar 2023 hatte Putins Invasionsarmee noch eine "epische Panzerschlacht"...
        Evgeniy Maloletka / AP / picturedesk.com
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          Helmut Graf
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