Ukraine

Wladimir Putin muss jetzt wichtige Entscheidung fällen

Die Ukrainer wollen in einer Gegenoffensive Cherson zurückerobern. Putin muss sich nun entscheiden: Vorrücken im Donbass, oder den Süden verteidigen.

Roman Palman
Russlands Präsident Wladimir Putin am  8. Juli 2022.
Russlands Präsident Wladimir Putin am 8. Juli 2022.
Sputnik/Mikhail Klimentyev/Kremlin via REUTERS

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152 Tage sind bereits vergangen, seit Wladimir Putin den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine befohlen hat. Die Oblast Luhansk liegt seit dem Fall von Lyssytschansk mittlerweile komplett unter der Kontrolle des Kremls, doch die Front haben die Russen seither kaum mehr zu ihren Gunsten verschieben können. Heftigste Gefechte toben seit Wochen im Osten rund um Slowjansk, Kramatorsk und Bakhmut.

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    Lyssytschansk vor dem Fall: Diese Bilder wurden im Juni 2022 aufgenommen.
    Lyssytschansk vor dem Fall: Diese Bilder wurden im Juni 2022 aufgenommen.
    State Emergency Services of Ukraine Press Service/Handout via REUTERS

    Auch im Süden, bei Cherson, gehen die Kampfhandlungen weiter. Allerdings sind hier die Russen in der Defensive. Die Ukrainer rüsten sich für eine Gegenoffensive auf die Großstadt am rechten Dnepr-Ufer. Mit Raketen beschießen sie die einzigen Brücken über den breiten Fluss, um den russischen Nachschub abzuschneiden. "Wir können sagen, dass ein Wendepunkt auf dem Schlachtfeld erreicht wurde", zitiert die "Bild"-Zeitung, Serhij Chlan von der Militärverwaltung Chersons. "Wir sehen, dass unsere Streitkräfte offen vorrücken."

    Tausende Russen-Fahrzeuge zerstört

    Obwohl eine Entscheidung auf dem Schlachtfeld noch aussteht, erleiden beide Seiten weiter schwerste Verluste an Menschen und Gerät. Obwohl zahlmäßig weit überlegen, wird der Abnützungskrieg auch für die Armee der Supermacht Russland zunehmend zum Problem.

    Das britische Verteidigungsministerium will östlich von Charkiw, in einem kleinen Örtchen namens Barwinok, etwa zehn Kilometer hinter der russischen Grenze ein riesiges Wartungswerk für Panzerfahrzeuge, Truppentransporter und Versorgungslaster ausgemacht haben. Rund 300 im Kampf beschädigte Fahrzeuge würden hier auf eine Reparatur warten.

    Das könnte nur die Spitze des Eisbergs sein, denn nebenbei wird die Invasionsarmee von Personalnot geplagt und kommt kaum hinterher beschädigtes Gerät vom Schlachtfeld zu bergen. Den Briten zufolge geht die Zahl an Kampffahrzeugen, die durch ukrainischen Beschuss beschädigt wurden, mittlerweile in die Tausenden.

    Putin muss sich nun entscheiden

    Für Kreml-Despot Wladimir Putin gilt es deshalb wohl, bald eine wichtige Entscheidung zu treffen. Soll sich seine Armee weiter auf ein Vorrücken im Osten konzentrieren, oder immer mehr Ressourcen in die Verteidigung des Südens stecken, um eine mögliche Ukraine-Offensive aufzuhalten.

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      Geheimdienst-Boss <strong>William Burns</strong> (r.) begrüßt US-Präsident <strong>Joe Biden</strong> bei dessen Besuch in der CIA-Zentrale in Langley, Virginia am 8. Juli 2022.
      Geheimdienst-Boss William Burns (r.) begrüßt US-Präsident Joe Biden bei dessen Besuch in der CIA-Zentrale in Langley, Virginia am 8. Juli 2022.
      REUTERS
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        Helmut Graf
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