Überlebende "Ilvy" darf ihr erstes Weihnachten feiern

Bei kleinen Kätzchen muss immer auch ein bisschen Glück dabei sein, wenn man sie mit dem Fläschchen großziehen muss. "Ilvy" und ihre zwei Brüder wurden vor einem halben Jahr, kurz nach ihrer Geburt, verlassen in der Stockerauer Au gefunden. Sie waren bereits dehydriert, unterkühlt und von Fliegenlarven befallen, weshalb man davon ausgehen musste, dass die Mutter nicht mehr zurückkommen würde.

Rund um die Uhr

Auf dem Franz von Assisi Hof in Stockerau (NÖ) wurden die drei Waisenkinder sofort von dem Leiter der Tierpfleger, Alfred Kofler, in Empfang genommen und alles getan, um die Kleinen durchzubringen. Leider verstarb schon kurze Zeit später der erste Bub in der Obhut vom österreichischen Tierschutzverein, weshalb Kofler seine Bemühungen nochmal intensivierte:

Er fütterte die beiden winzigen Kätzchen alle zwei Stunden mit der Flasche, massierte ihre Bäuche, um die Verdauung anzuregen, und schenkte ihnen die Wärme und Geborgenheit, die sie ohne ihre Mutter verloren hatten. Katzenexperte Kofler: "Es war eine kräftezehrende Aufgabe. Ich konnte wochenlang nicht durchschlafen. Doch ich habe es trotzdem gerne getan".

Notoperation

Da beide Katzenkinder an einer schweren Darmerkrankung litten, die nur mit einer Operation geheilt werden konnte, musste man abwiegen, wann wohl trotz des geschwächten Zustand der bestmögliche Zeitpunkt für die Narkose wäre. Doch ohne OP hätten beide schon gar keine Überlebenschance, weshalb das Ärzteteam der Vetmed Universität in Wien zur Tag schritt.

"Ilvys" zweiter Bruder starb unerwartet an Herz-Kreislaufversagen auf dem OP-Tisch, doch sie selbst dachte überhaupt nicht daran aufzugeben, kämpfte tapfer weiter um ihr Leben und wurde zum Symbol für alle Tiere, die dringend Hilfe und Schutz brauchen.

Das erste Weihnachten

Heute, fast ein halbes Jahr nach ihrer dramatischen Rettung, ist sie zu einer neugierigen jungen Katze herangewachsen, die mit den anderen Artgenossen munter herumtollt. Eine tierliebe Familie aus Stockerau hat sie ins Herz geschlossen und ihr ein glückliches Zuhause geschenkt, wo sie in ein paar Tagen ihr erstes Weihnachten feiern darf. Schön, oder?