Tierisch verwahrlost

Frau lebt seit Tod des Mannes mit Haustieren im Dreck

Die Tierpfleger der Pfotenhilfe wurden nach Tulln gerufen, um einer Dame mit ihren Hunden und Katzen zu helfen – doch der Anblick war zu schlimm.

Frau lebt seit Tod des Mannes mit Haustieren im Dreck
Aufgrund des Todes ihres Ehemannes ist eine Frau mit den Haustieren völlig überfordert.
©Pfotenhilfe

Im niederösterreichischen Bezirk Tulln spielte sich kurz vor Weihnachten ein richtiges Tierdrama ab. Eine Frau kümmerte sich seit Jahren gemeinsam mit ihrem Ehemann um 14 teils behinderte Hunde und vier Katzen, war aber komplett überfordert und emotional nicht imstande, dies auch nach dem Tod ihres Mannes zu tun. Ein Hilferuf an die Pfotenhilfe in Lochen blieb natürlich nicht unerhört, doch der Anblick vor Ort war selbst für die Tierschützer fast zu viel.

Ratlos im Dreck

Der Verein hat sich nach einem Hilferuf von Tierschützern am Dienstag mit einem Auto voll Futter und Handtüchern auf den Weg nach Niederösterreich gemacht, um vor Ort zu helfen und sich einen Überblick zu verschaffen. Dort angekommen wurde sofort das ganze Ausmaß der Tragödie offenbart: Hunde in verwahrlostem Zustand in einem völlig verdreckten Haus, darin die ratlose Frau, die offenbar keine Kontrolle mehr über die trostlose Situation hatte.

Erstversorgung und Amtstierarzt

Da schnell klar war, dass die hauptsächlich aus dem Ausland stammenden Tiere medizinische Hilfe benötigen, setzte sich der Verein Pfotenhilfe Lochen mit der Tierklinik Tulln in Verbindung, um die Hunde nach und nach dort auf seine Kosten erstversorgen zu lassen. In der Zwischenzeit traf auch der Amtstierarzt ein, da jemand die Tierhaltung am Vortag angezeigt hatte.

Der Hunde-Opi darf sich jetzt bei der Pfotenhilfe erholen.
Der Hunde-Opi darf sich jetzt bei der Pfotenhilfe erholen.
©Pfotenhilfe

In Absprache mit der Behörde wurden am Mittwochabend ein Hund und drei Katzen zur Pfotenhilfe nach Lochen geholt, die heute vom Tierarzt untersucht werden. "Der vollkommen geschwächte Hundesenior wurde von uns aus seiner Misere befreit und zu uns auf den Tierschutzhof gebracht, obwohl wir eigentlich keine freien Plätze mehr haben. Doch wegen des Anblicks der armen Seele, die kaum mehr aufkommt und nur mehr nach Wärme und Geborgenheit sucht, konnten wir nicht anders", berichtet Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler.

Drei Hunde darf die Frau behalten

Eine weitere Katze hat sich im Dachgebälk verkrochen und wird mittels Lebendfalle einzufangen versucht. Die Behörde ließ derweil weitere sieben Hunde, darunter vier gehbehinderte, im Tierheim St. Pölten unterbringen, ein weiterer soll heute nach Deutschland gebracht werden. Drei Hunde dürfe die Frau behördlicherseits trotz allem behalten, zwei weitere, sehr ängstliche Hunde warten vor Ort noch auf eine geeignete Unterbringung. Alle Hunde und Katzen suchen schon bald passende Plätze.

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Auf den Punkt gebracht

  • Eine Frau im niederösterreichischen Bezirk Tulln lebte nach dem Tod ihres Mannes mit 14 Hunden und vier Katzen in einem verwahrlosten Zustand, was zu einem dramatischen Hilferuf an die Pfotenhilfe führte.
  • Die Tierschützer fanden die Tiere in einem desolaten Zustand vor und organisierten medizinische Hilfe sowie Unterbringung für die meisten Tiere, während die Frau drei Hunde behalten darf.
tine, red
Akt.