Tierischer Ratgeber

Vollblut, Warmblut, Kaltblut – das ist der Unterschied

In der Pferdewelt unterscheidet man zwischen fünf Pferdetypen. So kannst du Vollblut, Warmblut, Kaltblut, Halbblut oder Pony unterscheiden.

Vollblut, Warmblut, Kaltblut – das ist der Unterschied
Pferd ist nicht gleich Pferd.
Getty Images/iStockphoto

Die sogenannten Pferde"narren" wissen natürlich genau, was in ihrem Stall steht, aber für viele Liebhaber sind Fachbegriffe aus der Zucht und dem Sport immer noch ein großes Niemandsland. Wo liegt also der Unterschied bei "Warmblut", "Kaltblut" und "Vollblut" überhaupt?

Zunächst einmal: Natürlich hat die Bezeichnung nichts mit der Körpertemperatur des Pferdes zu tun. Bei jedem gesunden Tier pumpt das Herz das Blut mit etwa 38 Grad Celsius durch den Körper. Die verschiedenen Arten werden vielmehr durch optische Merkmale und Zuchtziele unterschieden.

Das Vollblut

Unter einem Vollblut versteht man in Fachkreisen zarte Pferde, die aber aufgrund des zierlichen Körperbaus sehr schnell und anmutig über die Erde brettern. Rennpferde sind zu 99 Prozent immer Vollblüter wie der Araber, das englische Vollblut und auch der Anglo-Araber. Die sehr schlanken Tiere zählen zu den teuersten Pferderassen und sind keinesfalls für Reitanfänger geeignet, da sie auch sehr sensibel auf ihre Umwelt reagieren.

Funfact?
Das berühmte Rennpferd aus Zeiten der amerikanischen Depression, "Seabiscuit" war ein Vollblut und wurde ein Zeichen für Hoffnung. Mit Tobey Maguire in der Hauptrolle wurde seine Geschichte 2003 erfolgreich verfilmt.

Bei diesem Araber erkennt man sehr gut, dass es sich um ein anmutiges Vollblut handelt muss. Elegante Tiere mit Pfeffer im Hintern.
Bei diesem Araber erkennt man sehr gut, dass es sich um ein anmutiges Vollblut handelt muss. Elegante Tiere mit Pfeffer im Hintern.
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Das Kaltblut

Während Vollblüter zierlich, sensibel, flink und sehr anmutig sind, bestechen "Kaltblüter" durch ihre Robustheit. Es handelt sich um große, schwere Pferde, die früher den Pflug und die Kutschen gezogen haben. Stramme Fesseln und lange Mähnen lassen sie aber eher imposant als plump aussehen – nicht umsonst ist auch das "Shire-Horse", das größte Pferd der Welt, ein Kaltblut.

Kaltblüter sind als Begleit- und Freizeitpferde sehr beliebt, da sie als sehr gutmütig und gelassen gelten. Außerdem sind sie aufgrund des breiten Rückens sehr bequeme Reitpferde und weniger anfällig für diverse Krankheiten. Von den bekannten Rassen ist beispielsweise der "Noriker" ebenfalls ein Kaltblut.

Die Büschel an den Beinen sind ebenfalls bei vielen Kaltblütern charakteristisch.
Die Büschel an den Beinen sind ebenfalls bei vielen Kaltblütern charakteristisch.
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Das Warmblut

Salopp gesagt – Das Warmblut ist irgendwie alles zwischen Kalt- und Vollblut. Ihre Typen wurden auch tatsächlich gekreuzt, um ein leichteres Pferd mit mehr Geschwindigkeit, aber angenehmem Gleichmut zu erhalten. Heutzutage sind die meisten Pferde Warmblüter, da sie sich eigentlich für alle Aufgaben gut eignen, so hat fast jedes Land seine eigene Warmblut-Linie (auch wir in Österreich).

Gewusst? Auch das "Halbblut" ist Pferdeprofis ein Begriff und bezeichnet ein Pferd, welches mindestens zur Hälfte ein Vollblut ist. Die andere Hälfte darf entweder Kalt- oder Warmblut sein.
Den Halbblütern sagt man mehr Temperament als den Warmblütern nach und auch ihre Wendigkeit sei präziser, weshalb man sie oft im Pferdesport findet.

Der Lipizzaner in unserer spanischen Hofreitschule ist also beispielsweise ein Warmblut, aber auch der große Friese, oder der temperamentvolle Mustang zählen dazu. Ob für Dressur, Sprung oder zum Liebhaben – Warmblüter findet man eigentlich in jedem Aufgabengebiet außer im Rennsport.

Auch der "Knabstrupper" ist ein Warmblut:

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    Barockpferd fürwahr. Kräftig und muskulös.
    Barockpferd fürwahr. Kräftig und muskulös.
    CKFotografie

    Und dann war da noch …?

    Der Vollständigkeit halber müssen wir natürlich auch das Pony lobend erwähnen. Im Grunde sind alle Pferde "Ponys" wenn sie ein Stockmaß von 148 Zentimetern nicht überschreiten. Die Kleinpferde entstanden in sehr kargen und ungemütlichen Gegenden, weshalb sie besonders robust und anpassungsfähig sind. Heute werden für Sportponys auch kleine Araber eingekreuzt, um das Pony wendiger und schneller zu machen.

    Beim Pony zählt der Spruch "Klein aber oho" unbedingt, denn das kleine Pferd strotzt vor Selbstbewusstsein und Intellekt. Ponys haben definitiv ihren eigenen Kopf und zeigen auch ganz deutlich, wenn sie dich nicht leiden können.

    Reitanfänge werden meist auf einem Pony gemacht.
    Reitanfänge werden meist auf einem Pony gemacht.
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    Auf den Punkt gebracht

    • In der Pferdewelt unterscheidet man zwischen fünf Pferdetypen: Vollblut, Warmblut, Kaltblut, Halbblut und Pony.
    • Während Vollblüter zierlich und schnell sind, zeichnen sich Kaltblüter durch ihre Robustheit aus, und Warmblüter sind eine Mischung aus beiden, die sich für viele Aufgaben eignen; Ponys hingegen sind kleine, robuste Pferde mit viel Selbstbewusstsein.
    red, tine
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