Ukraine

Über 500 Zivilisten stecken in Todes-Stadt Soledar fest

Die Lage in der Ost-Ukraine spitzt sich zu, beide Seiten sprechen von Verlusten der feindlichen Armee. Über 500 Zivilisten stecken in Soledar fest. 

Auch Kinder sind unter den letzten Verbliebenen – sie bangen täglich um ihr Leben.
Auch Kinder sind unter den letzten Verbliebenen – sie bangen täglich um ihr Leben.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Ein Ende der seit Ende Februar 2022 andauernden Kriegshandlungen in der Ukraine scheint weit entfernt. Besonders hart umkämpft ist aktuell der Osten des Landes, vor allem die beiden Städte Bachmut und Soledar in der Donbass-Region. Die vollständige Einnahme dieses Gebiets ist eines der zentralen Ziele der russischen Kriegsführung. Am Mittwochabend verkündeten russische Söldner die Einnahme von Soledar – doch nicht unwidersprochen. 

Moskau äußerte sich nicht offiziell und die ukrainischen Behörden bestreiten den Vorstoß der Söldner-Truppe vehement. "Die Russen sagen, dass Soledar unter ihrer Kontrolle sei. Das stimmt nicht", so der Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Armee, Serhij Tscherewatyj. Ganz im Gegenteil habe Russland in der umkämpften Stadt zuletzt sogar schwere Verluste hinnehmen müssen. 

Kein Ende in Sicht

Am Donnerstag teilte die ukrainische Militärführung in Kiew mit, man habe "mehr als 100 Russen auf einmal im Gebiet Soledar in die Hölle geschickt". Durch koordinierte Arbeit und mithilfe von Artillerie und der Raketentruppen hätten die ukrainischen Streitkräfte auch die Technik der russischen Soldaten zerstört. Der Chef der russischen paramilitärischen Organisation Wagner, Jewgeni Prigoschin sieht die Stadt hingegen als eingenommen und spricht von über 500 getöteten Ukrainern. 

Unterdessen stecken laut dem Donezker Gouverneur Pawlo Kyrylenko noch immer 559 Zivilisten in der Stadt fest, darunter auch 15 Kinder. Wegen der tobenden Kämpfe könne die Stadt aktuell nicht evakuiert werden. Die wenigen Übriggebliebenen müssen täglich um ihr Leben bangen.

Wer in der umkämpften Region die Oberhand behalten wird, scheint aktuell alles andere als klar zu sein. Zwar haben die russischen Truppen nach einer Durststrecke zuletzt wieder Fortschritte gemacht, doch selbst Wladimir Putin gesteht ein, dass die Lage in den besetzten Gebieten "schwierig" sei. 

1/5
Gehe zur Galerie
    Die von Russland gelenkten Separatisten in der Ostukraine berichteten unterdessen über einen Beschuss der Stadt Donezk durch die ukrainische Armee.
    Die von Russland gelenkten Separatisten in der Ostukraine berichteten unterdessen über einen Beschuss der Stadt Donezk durch die ukrainische Armee.
    REUTERS
    An der Unterhaltung teilnehmen