Asylstatistik
Über 3.100 Abschiebungen in Österreich in nur 3 Monaten
Die Asylanträge gehen in Österreich weiter zurück und auch die Aufgriffe illegaler Personen sind stark gesunken. Schlepper meiden das Land immer mehr.
Im März 2024 wurden in Österreich insgesamt 2.452 Asylanträge gestellt. Im Vergleich zu März 2023 beträgt der Rückgang fast 800 Anträge oder 24 Prozent.
Auch im Vergleich der jeweils 1. Jahresquartale 2023/2024 ist ein Rückgang zu erkennen. Wurden von Januar bis März 2023 noch 10.218 Asylanträge in Österreich gezählt, so waren es von Januar bis März in diesem Jahr 6.922 Asylanträge. Damit ist ein Rückgang von 3.296 Asylanträgen zu erkennen, bzw. rund 32 Prozent.
Gleichzeitig hat das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl 10.765 Verfahren negativ beschieden bzw. eingestellt. 949 Personen haben Österreich bereits während des Verfahrens wieder verlassen, 3.149 Personen wurden abgeschoben.
Meisten Antragsteller aus Syrien
1.176 Asylanträge im März stammen von Frauen, 1.276 Anträge von Männern. Stärkste Nation bei den Antragstellern in Österreich ist weiter Syrien.
In Europa gab es bis Ende März mit 256.725 Asylanträgen fast gleich viele Anträge wie im Vorjahr. Stark gestiegen sind die Anträge jedoch in Griechenland (66 Prozent) und in Italien (38 Prozent). Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik auf dem sechsten Platz.
Insgesamt gab es im März 10.765 negative Entscheidungen, in 7.121 Fällen wurde Asyl bzw. subsidiärer Schutz gewährt. Bei Syrern wurden knapp 30 Prozent der Asylverfahren negativ beschieden, bei Afghanen 39 Prozent. So gut wie keine Chance auf Asyl hatten im Februar Antragsteller aus Marokko (0,3 Prozent), Georgien (1,2 Prozent) und Indien (0 Prozent).
Hier setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Schnell- und Eilverfahren. Bis Ende März 2024 wurden bisher 513 negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen bzw. 72 Stunden getroffen.
3.149 Abschiebungen
Von den 3.149 Abschiebungen des BFA erfolgten 1.427 Ausreisen eigenständig, 1.722 (plus 293 im Vergleich zu Quartal 1/2023) zwangsweise. Bei den Abschiebungen sind 39% der Personen strafrechtlich verurteilt. Beispielsweise wurden bis Ende März 100 Personen nach Bulgarien, per Dublin-Überstellung zurückgebracht, darunter 78 syrische und 14 afghanische Staatsbürger.
Im Vergleich zum Zeitraum Januar bis März 2023 wurden die Abschiebungen gesteigert. Im angeführten Zeitraum 2023 waren es insgesamt 2.913 Abschiebungen (damit plus 236). Davon waren 1.514 eigenständige Ausreisen und 1.429 zwangsweise Ausreisen. Damit wurde im ersten Quartal 2024 die zwangsweisen Abschiebungen signifikant gesteigert.
Lage in Europa
Vor allem der Druck an der türkisch-bulgarischen und griechischen Außengrenze ist weiterhin hoch. Die "Küstenroute" am Westbalkan über Bosnien-Kroatien-Slowenien mit Ziel Italien verzeichnet mittlerweile bereits 76 Prozent der Gesamt-Aufgriffe auf dem Balkan. So stiegen die Aufgriffe in Slowenien (+23 Prozent) oder Bosnien und Herzegowina (+26 Prozent), die im Jahr 2024 bis Ende März die höchsten Steigerungen verzeichneten. Das ist auch auf die massiven Grenzraum- und Grenzpunktkontrollen Österreichs zurückzuführen.
5.000 Euro pro Person
Die Schleppermafia macht einen Bogen um Österreich. Waren im März 2023 im Burgenland 1.150 Aufgriffe zu verzeichnen gewesen, so waren es im März 2024 lediglich 36 Aufgriffe.
Der Rückgang der monatlichen Aufgriffszahlen im Burgenland in den zweistelligen, bzw. niedrigen dreistelligen Bereich, hat Ende Oktober des vergangenen Jahres eingesetzt und sich über bislang 6 Monate auch im April 2024 fortgesetzt. Die umfassenden Kontrollen haben auch Auswirkungen auf den Schlepperlohn, der von der organisierten Kriminalität verlangt wird. Die Preise für eine Schleppung über oder nach Österreich haben sich in den vergangenen Monaten nahezu verdoppelt. Für eine Schleppung mit Ausgangspunkt Bulgarien oder Türkei verlangt die Schleppermafia für eine einzelne Person zwischen 3.000 und 5.000 Euro.