Mehr Verteilung gefordert
Wiens Asylquote ist erfüllt – zu 197 Prozent
In Wien befinden sich derzeit die meisten Asylwerber und Vertriebenen. Die Quote ist bereits überfüllt. Die Forderung nach einer Verteilung ist groß.
Die Bundeshauptstadt Wien wird von der großen Last, die man mit der Betreuung von Flüchtlingen und damit insbesondere mit der ungleichen Verteilung von Kindern im Pflichtschulalter trage, förmlich zerdrückt. Denn die anderen Bundesländern würden nicht ihren Verpflichtungen und ihrer Verantwortung nachkommen und Asylwerbende aufnehmen.
Derzeit können sich Asylwerbende in Österreich nämlich frei bewegen und selbst entscheiden, wo sie leben möchten und auch Sozialleistungen – wenn gegeben – in Anspruch nehmen. Die meisten tun das in Wien. Deshalb setzt sich Bürgermeister Ludwig von der SPÖ verstärkt für eine faire Verteilung ein. Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr von den NEOS fordert eine sogenannte Residenzpflicht.
Wien schießt über die Quote
Rund 75.200 Menschen befinden sich derzeit in Betreuung. Diese Menschen sollten eigentlich gerecht auf die Bundesländer verteilt werden, ganz so funktioniert das in der Praxis aber nicht. Dabei ist Wien das einzige Bundesland, das seine Quote in der Grundversorgung erfüllt, oder besser gesagt, diese bei weitem überfüllt. 32.000 Menschen werden immerhin in Wien betreut, davon sind 14.400 Menschen Kriegsvertrieben aus der Ukraine. Das macht eine Abweichung der Quote von 197 Prozent.
Andere Länder sind weit unter der Quote
Kärnten hingegen würde das Schlusslicht bilden. Es erfüllt die Quote zu nur 48 Prozent. Von den vorgesehenen 4.700 offenen Plätzen für die Grundversorgung sind nur 2.243 besetzt. Die Quote des Burgenlandes ist am kleinsten. Es erfüllt diese aber immerhin zu 85 Prozent und versorgt damit rund 2.100 Asylwerber und Vertriebene.