Österreich
"Maisfeld"-Räuber müssen jahrelang ins Gefängnis
Sie versuchten zu dritt einen Geldtransporter in Wels zu überfallen. Zwei mutmaßliche Täter (29, 31) wurden nun zu 10 Jahren Haft verurteilt.
Schon am Dienstag mussten sich die beiden Beschuldigten (29, 31) vor dem Welser Landesgericht verantworten. Einer der beiden mutmaßlichen Räuber betrat den Saal mit seinem bis über die Nase hochgezogenen Rollkragen-Pullover, um sein Gesicht zu verstecken.
Das Duo bekam aber noch etwas Schonfrist, da der Prozess auf den heutigen Donnerstagnachmittag vertagt wurde. Der Richter fällte folgendes Urteil: Jeweils zehn Jahre Haft. Zusätzlich müssen sie je 1.000 Euro Teilschmerzensgeld an die Opfer zahlen.
Die beiden angeklagten Tschetschenen (es gilt die Unschuldsvermutung) belasteten im Prozess, den dritten, noch auf der Flucht befindlichen Komplizen. Dieser soll den Plan ausgeheckt und die Waffen besorgt haben.
"Eigentlich war es eine Verzweiflungstat aus Geldmangel", so der Anwalt der Beschuldigten. Florian Kreiner, zu "Heute".
Trio flüchtete ohne Beute
Wie schon berichtetet, soll das Trio am 12. August vergangenen Jahres versucht haben einen Geldtransporter in Wels zu überfallen. Da das Geld aber zu gut gesichert war, flüchtete das Trio ohne Beute.
Die mutmaßlichen Räuber teilten sich auf zwei Autos auf. Während es einem gelang, unerkannt davon zu fahren, klickten für die anderen beiden die Handschellen. Einer der beiden Tschetschenen konnte sich vorübergehend in einem Maisfeld verstecken, wurde aber wie sein Komplize geschnappt.
10 Jahre Haft
Höchstens 15 Jahre Gefängnis hätte der Strafrahmen erlaubt. Die Tatsache, dass die Verurteilten ein Geständnis abgelegt hatten, wirkte strafmildernd. Erschwerend wertete der Richter allerdings, dass die beiden Geldboten bei dem Überfall verletzt wurden - und dass der Überfall im Vorhinein geplant wurde.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Staatsanwältin will Berufung gegen das "zu geringe Strafausmaß" einlegen.