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Uber in Wien ab jetzt teurer
Wegen einer neuen Gesetzeslage gleichen sich die Konditionen von Uber-Fahrten jenen von Taxi-Fahrten an. Bedeutet dies nun das Aus für Uber in Wien?
Der Preisvorteil, den Uber und Bolt gegenüber anderen Anbietern von Fahrtdienstleistungen am Markt hatten, gehört nun der Vergangenheit an. Ab jetzt sind Uber-Fahrten in Wien nur mehr zu den gleichen Tarifen wie herkömmliche Taxi-Fahrten möglich. Das bedeutet für Kunden teilweise doppelt so hohe Fahrpreise.
Grund dafür ist eine Gesetzesnovelle: Am 1. Jänner 2021 sind neue Regeln zum Gelegenheitsverkehrsgesetz ("GelverkG") in Kraft getreten, bei denen Taxi- und Mietwagengewerbe aneinander angeglichen werden.
Vorgeschriebene Grundgebühr und Mindestpreise
In der Uber-App werden in der neuen "Taxi-Option" nur mehr reguläre Taxifahrten vermittelt, wie Trending Topics berichtet. Indem Uber und Bolt keine flexiblen Preise mehr auf Basis von Distanz, Verkehr und Nachfrage berechnen können, soll der Preiswettkampf nach unten unterbunden werden. Damit fällt eine der zentralen Funktionen der App weg. Aktuell sind nur Fahrten nach Taxitarif mit Taxameter möglich. Die Uber App schätzt zwar einen Preis, der finale Preis steht jedoch erst am Ende der Fahrt fest. Die vorgeschriebene Grundgebühr beträgt in Wien 6,60 Euro. Mietwagenfahrer müssen wegen der Gesetzesnovelle und der daraus resultierenden Zusammenlegung von Taxi- und Mietwagengewerbe zudem den Taxilenkerschein nachmachen. Im Vergleich zu früher stehen aktuell demnach weniger Uber-Fahrer zur Verfügung.
UberX vorübergehend eingestellt
Doch im März will Uber den Betrieb in Österreich wieder in vollem Umfang aufnehmen, wie Uber-Österreich-Chef Martin Essl gegenüber Leadersnet erklärt: "Mit dem neuen Gesetz wird auch für Mobilitätsdienstleister wie Uber eine Möglichkeit geschaffen, weiterhin in Österreich zu bleiben. Allerdings müssen wir unser Service UberX vorübergehend pausieren, bis die flexiblen Tarife am 1. März 2021 in Kraft treten." Denn ab dem Zeitpunkt gibt es die Möglichkeit eines vorab vereinbarten Pauschalpreises. Bis dahin können Uber-Fahrer keinen billigeren Preis als Taxis anbieten. Die Befürchtung, dass sich Uber komplett aus Österreich zurückzieht, soll sich nicht bewahrheiten.