Coronavirus
Trumps Corona-Heilmittel ist unwirksam
Eine Studie zur Wirksamkeit von Hydroxychloroquin im Kampf gegen das Coronavirus wurde veröffentlicht. Fazit: Es ist unwirksam.
Die Universität Neuenburg hat eine groß angelegte Studie zur Wirksamkeit von Hydroxychloroquin veröffentlicht. Das unter anderem von Donald Trump angepriesene Malariamittel hilft im Kampf gegen das Corona-Virus nicht.
Hydroxychloroquin wirkt nicht, um die Lungenkrankheit Covid-19 zu bekämpfen. Dies zeigt die bisher robusteste Metaanalyse zu dem Thema, wie die Universität Neuenburg mitteilte.
Kurz nach Ausbruch der Coronakrise wurden viele Patienten mit dem Malariamittel Hydroxychloroquin behandelt. Insbesondere US-Präsident Donald Trump setzte im Kampf gegen das Virus auf das Malariamittel. Im Mai wurde bekannt, dass Trump vorbeugend täglich Hydroxychloroquin einnimmt. Über dessen Wirksamkeit kamen jedoch schnell Zweifel auf, da Analysen zu widersprüchlichen Ergebnissen führten.
Höheres Sterberisiko
Nun werteten Forschende mit Beteiligung der Universitäten Neuenburg und Lausanne 29 Studien mit insgesamt 33.000 Patienten aus. Sie kamen zum Schluss, dass Hydroxychloroquin allein die Sterblichkeit von hospitalisierten Patienten nicht beeinflusst. Weder verringere noch erhöhe das Medikament das Sterberisiko. Patienten ausschließlich mit Hydroxychloroquin zu behandeln, sei demnach nutzlos, schreiben die Autoren im Fachmagazin "Clinical Microbiology and Infection".
„"Hydroxychloroquin wurde anfänglich in großem Umfang mit oder ohne dem Antibiotikum Azithromycin verabreicht."“
Das sagte der Mitautor Matthieu Mulot, Biologe und Statistiker an der Uni Neuenburg, gemäß der Mitteilung. Aber die Studie belegt, dass die Kombination aus Hydroxychloroquin und Azithromycin das Sterberisiko um 27 Prozent erhöht.
Studien belegen Wirkungslosigkeit
Viele klinische Studien mit Hydroxychloroquin wurden Ende Mai gestoppt, nachdem Forscher aus der Schweiz und den USA eine negative Studie veröffentlicht hatten. Zwar wurde diese kurz darauf wegen Betrugsverdacht zurückgezogen. Aber Ergebnisse einer britischen sowie eine Basler Studie bestätigten später ebenfalls die Wirkungslosigkeit des Malariamittels.